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Das Orchester hat am 30.1.2019 entschieden,

sein e.V. zum aufzugeben und künftig als "Senioren-Orchester"

in kleinerer Runde zu musizieren. Es fehlte trotzt aller Bemühungen der Nachwuchs. Schade!

 

Wir danken an dieser Stelle unseren Dirigenten, die uns all die Jahre musikalisch geleitet haben, und all den lieben Mitmenschen, die den Verein im verborgenen unterstützt haben.

 

Hamburger

Mandolinen-Orchester

Portrait

Wir waren ein traditionsreiches Orchester in Hamburg, das sich nun schon seit nun mehr 90 Jahren mit Freude am gemeinsamen Musizieren jede Woche traf.

Seine Wurzeln hatte das Orchester im Arbeiter-Wassersportverein von 1909. Und dort, auf dem Freibadgelände des „AWV 09“ an der Oberelbe bei Overwerder/Warwisch, wurden zum ersten Mal die Saiten von Mandoline und Gitarre gezupft - ganz im damaligen Zeitgeist der Jugend- und Wanderbewegung. So entstand eine feste Orchestergemeinschaft mit gleichen Interessen, die 1928 zum „Mandolinen-Orchester des Arbeiter Wassersportvereins von 1909“ und dann 1947 zum „Hamburger Mandolinen-Orchester von 1928 e.V." wurde. Es folgten schon bald volkstümliche Konzerte in Volksheimen, im Conventgarten und bei befreundeten Vereinen.

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Orchester zurückgezogen und reduziert. Nach dieser Zeit wurde ein neuer Anfang gemacht. So war das „HMO“ eines der ersten deutschen Orchester nach dem Krieg in Dänemark. Langjährige Freundschaft verband das Orchester mit dem dänischen Mandolinen-Orchester „Loco“ später dann auch mit Zupforchestern aus der damaligen DDR in Gräfenroda, Leipzig und Meißen.

Kontakte mit den „Silver Strings“ aus St. Petersburg in Russland gehörten zu den Highlights.

Gastorchester aus dem Ausland wie „Giocoso“ und „Con Moto“ aus Österreich oder „Kochi Mandorin Dobi kai“aus Japan haben mit uns zusammen musiziert, genauso auch mit Orchestern aus dem norddeutschen Raum. Auftritte im Hörfunk im Rahmen der Sendereihe „NDR 90,3 - Sonntakte“ haben uns auch über unseren Freundeskreis hinaus eine große Zuhörerschaft erschlossen Dazu kommen noch z.Bsp. verschiedenste Veranstaltungen für Senioren, Konzerte im Lichtwarkhaus, Hamburg.

 

Durch seinen inzwischen verstorbenen Dirigenten Herbert Balzer (Leitung von 1938-1939, 1947-1993). Seit 2014 wurde das Orchester von Ulf Mummert geleitet, seines Zeichens Gitarrist. So brachte er neue Impulse in das Orchester.

 

Zum im Laufe der Jahre immer größer werdenden Repertoire gehörten zum Beispiel Originalwerke für Mandoline und Orchester von Ludwig van Beethoven, Wolfgang Amadeus Mozart, Leopold Mozart und Antonio Vivaldi. Auch moderne Originalmusiken für Zupforchester von Konrad Wölki, Hermann Ambrosius, Kurt Schwaen, Caesar Bresgen, Ralph Paulsen-Bahnsen oder Dieter Kreidler haben Eingang in unsere Notenmappen gefunden.

So manche Bearbeitung von Folklore und klassischen Werken stammen aus der Feder unseres langjährigen Mitglieds und Dirigenten des HMO, Herbert Balzer. Und natürlich kamen immer wieder Wünsche und Vorschläge aus den Reihen der Orchestermitglieder.

 

Viele Jahre war das Orchester Träger von Großveranstaltungen in der Musikhalle und im AudiMax. Hier sei besonders das Zusammenwirken von Chören, Zupforchestern und Tanzgruppen im Rahmen der Veranstaltungen „Lied - Spiel - Tanz“ zu nennen. Mit dem dem Hamburger Konservatorium verband uns eine jahrzehntelange fruchtbare Zusammenarbeit.

 

Auch an Wettbewerben wurde gerne teilgenommen. Mit intensiven Proben gelang es dem Orchester 1996 in Gera und 2000 in Karlsruhe mit gutem Erfolg am Deutschen Orchesterwettbewerb teilnehmen zunehmen. Beim Landesorchesterwettbewerb „Orchestrale 2003“ schnitt das Orchester dann mit sehr gutem Erfolg ab. Auch im Jahr 2007 hatte das Orchester wieder mit gutem Erfolg teilgenommen und ist nach Wuppertal fahren, um dort am Wettbewerb teilzunehmen. Beim ersten Orchestertreffen „60+“ in Bad Kissingen wurde und wieder mal deutlich klar, wie viel Spass Musik in der Gruppe macht.

 

Auf den zur Tradition gewordenen jährlichen Frühjahrskonzerten/Herbstkonzerten in der Laeiszhalle — Musikhalle Hamburg, Kleiner Saal — spielten wir für unser Publikum immer wieder gern die neu erarbeiteten Musikwerke. So brachten wir jedes Jahr aufs Neue ein weiteres kleines Stück musikalischer Vielfalt der Zupfmusik auf die Bühne. Sehr oft luden wir uns Solisten wie Akkordeonspieler, Flötisten, Gitarristen oder SängerInnen ein, die das Programm zusätzlich bereicherten.

 

Auch nach fast 90 Jahren war das Hamburger Mandolinen-Orchester von 1928 e.V. eine starke Gemeinschaft. Wer uns einmal kennengelernt hatte, blieb dann auch viele Jahre dabei. Bis zuletzt spielten 26 aktive 30 aktiven SpielerInnen.

 

Jeden Mittwoch um 19.30 Uhr fanden wir uns in der Finkenau ein, um zusammen zu musizieren. Dabei ist den Mitspielern dann kein Weg zu weit, viele Kilometer kommen so im Laufe des Jahres zusammen. Auch das Gesellige durfte nicht zu kurz kommen. Orchesterarbeit kann anstrengend sein. Gern traf  man sich so zum Klönschnack. Ausflüge, Geburtstage und die Weihnachtsfeier zum Jahresabschluss werden gerne wahrgenommen. Und wer dadurch noch nicht ausgelastet war, der fand sich mit Gleichgesinnten zum Musizieren in kleinen Gruppen zusammen.

 

Einige Spieler des HMO haben sich in der Spielgruppe „Spätlese Hamburg“ zusammengefunden und musizieren im kleineren Kreis weiter.

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