Tansman, Alexandre (aka Alexandré Tansman, Aleksander Tansman)

 

* 11. Juni 1897 in Łódź, Russisches Kaiserreich; † 15. November 1986 in Paris, war ein polnisch-französischer Komponist.

 

Alexandre Tansman wurde in Łódź als Sohn jüdischer Eltern geboren und wuchs dort auch auf. Mit vier Jahren begann er Klavier zu spielen und mit acht Jahren zu komponieren. Er studierte Komposition an der Musikakademie Łódź und der Musikakademie Warschau (Kontrapunkt und Komposition bei Piotr Rytel). 1919 gewann er den Nationalen Polnischen Kompositionswettbewerb für anonym eingereichte Jugendwerke, zu dem er zwei Kompositionen eingereicht hatte (den ersten Preis erhielt seine Fantasie für Violine und Klavier, den zweiten für eine Klaviersonate). Er siedelte dann nach Frankreich über und nahm 1920 die französische Staatsbürgerschaft an. Im Jahre 1927 unternahm er mit dem Boston Symphony Orchestra unter Kussewizki seine erste Konzertreise in den USA. 1932 bis 1933 unternahm er eine Welttournee. Nach der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 floh er in den Süden Frankreichs und 1941 gelang ihm die Flucht über Lissabon in die USA.

 

In Hollywood arbeitete er hauptsächlich als Komponist für Filme. Dort freundete er sich mit Igor Strawinsky an, der ihn sehr beeinflusste. Bei der Oscarverleihung 1946 wurde er für den Oscar für die beste Filmmusik nominiert, für das von Gregory Ratoff inszenierte Kriegsdrama Paris Underground (1945) mit Constance Bennett, Gracie Fields und George Rigaud in den Hauptrollen. Insgesamt war er für die musikalische Untermalung und Begleitung für fünfzehn Filme verantwortlich.

 

1946 kehrte Tansman nach Paris zurück. 1947 schrieb er eine Biografie Strawinskys. Verheiratet war Tansman seit 1937 mit der Pianistin Colette Cras (gest. 1953), der Tochter des französischen Komponisten Jean Cras, sie hatten zwei Töchter. Er starb in Paris am 15. November 1986.

Tappert, Johannes

 

Geboren 1956 in Schweinfurt - gestorben 27.07.2022.

 

Früh entwickelte sich Johannes Tappert nach seinem Studium bei Dieter Kreidler und Hans-Michael Koch zu einem Spezialisten für die Interpretation verschiedener Stilepochen auf den jeweiligen Originalinstrumenten. Besonderen Bezug hat er zu den Gitarren des 19. Jahrhunderts. Aus dem großen Fundus seiner Sammlung historischer Gitarren konnte er projektbezogen immer geeignete Instrumente auswählen.

Seine Konzerte zeigten durch den Wechsel von Laute, Biedermeiergitarre und moderner Konzertgitarre nicht nur die stilistische Bandbreite seines Könnens, sondern auch die klangliche Zugehörigkeit von Instrument und Komposition, die nicht selten die Eigenheiten einer Stilepoche erst wirklich plausibel werden lässt.

CD-Produktionen mit vorher unbekannten Werken von Diabelli und Mertz mit namhaften Duopartnern und reizvolle Kammermusikprojekte mit ungewöhnlichen Besetzungen waren seine Leidenschaft.

 

Ab 1992 gab er Übecoaching-Seminare, die offen für alle Instrumente und Gesang waren. Ziel war die Vermittlung einer sensorisch fokussierten Übetechnik, die man auch gehirngerechtes Üben nennen könnte. Die lange Erfahrung mit der großen Anzahl von Seminarteilnehmern, die solche fortschrittlichen Arbeitstechniken schon kennengelernt und angewendet haben, verhalfen ihm in diesem Fachgebiet zu einer Sonderstellung im deutschsprachigen Raum.

 

Schon seit seinem 16. Lebensjahr war er regelmäßiger Dozent auf nationalen und internationalen Gitarrenseminaren. Beispiele sind das Schweinfurter Seminar für Gitarre und Mandoline, das Sylter Gitarrenseminar, das Hersbrucker Gitarrenfestival und das Hamburger Gitarrenfestival. Gastdozenturen bei anderen Kursen und – als Neuentwicklung – der Aufbau von 50+ Seminaren, also Fortbildungen für Menschen, die über 50 Jahre alt kamen hinzu.

 

Seit 1983 war er Herausgeber von Gitarrenliteratur bei verschiedenen Verlagen (Chanterelle, Hofmeister, Tonger, Trekel, Vogt & Fritz, Zimmermann). Die Bandbreite reichte von pädagogisch aufbereiteten Unterrichtsausgaben über kammermusikalische Editionen bis hin zur gehobenen Konzertliteratur.

 

Johannes Tappert, der seit 1982 dem Kollegium der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen angehörte und bis 1991 stellvertretender Schulleiter war, ist im Alter von 66 Jahren gestorben.

Tárrega, Francisco

(Francisco de Asís Tárrega y Eixea, Francesc d’Assís Tàrrega i Eixea)

 

* 21. November 1852 in Villarreal, Spanien; † 15. Dezember 1909 in Barcelona, war spanischer Gitarrist und Komponist.

 

Francisco Tárrega stammte aus einer musikalischen Familie. Seinen ersten Gitarrenunterricht erhielt er als Achtjähriger. Da zu dieser Zeit das Klavier die Gitarre mehr und mehr verdrängte, empfahl Tárregas Vater ihm, das Klavierspiel zu erlernen, so dass Tárrega bereits in jungen Jahren beide Instrumente weitgehend beherrschte. 1866 wurde Tárrega Schüler des berühmten Gitarristen Julian Arcas (1832–1882).

 

1869 erwarb Tárrega bei dem spanischen Gitarrenbauer Antonio de Torres (1817–1892) eine Gitarre, die sich von den bisherigen Instrumenten deutlich unterschied: durch eine moderne Form und eine auf 65 cm verlängerte Mensur (Abstand von Sattel und Steg). Dadurch war das neue Modell ungewöhnlich laut und klangvoll. Diese Gitarre sollte für Tárregas weiteres Gitarristenleben entscheidend werden.

 

1885 zog Tárrega mit seiner Frau María Josefa Rizo und dem Sohn Francisco nach Barcelona. Dort traf er auf die nationalspanischen Komponisten Isaac Albéniz (1860–1909) und Enrique Granados (1867–1916). Mit ihnen schloss er Freundschaft und transkribierte viele der Werke von Albéniz als erster für die Gitarre.

 

Das Schaffen und Wirken Tárregas bedeutet einen Markstein für die Entwicklung der Gitarrentechnik. Er gilt als der profilierteste Gitarrist und Lehrer seiner Epoche, als der Begründer einer neuen Schule, der sogenannten neuen spanischen Gitarrenschule.

 

Die charakteristische Besonderheit dieser Richtung ist der kraftvolle und große Klang, den Tárrega aus dem Instrument herauszuholen verstand, indem er neue Spieltechniken anwendete. Seit dem Jahre 1902 und bis zu seinem Tode benutzte er hierfür den Anschlag nur mit der Fingerkuppe, d. h. ohne Mitwirkung des Nagels. Diese Arten der Klangerzeugung, durch die der Ton langanhaltend und voll klingt, wurden zur Grundlage der zeitgenössischen spanischen Gitarristik. Hervorgegangen aus dem klassischen Spiel seiner Vorgänger Fernando Sor (1778–1839) und Mauro Giuliani (1781–1829) entwickelte Tárrega deren Interpretationskunst weiter, und führte die Kunstfertigkeit seiner Vorgänger durch verfeinerte Technik sogar noch über diese hinaus.

 

In mühevoller Kleinarbeit hat Tárrega mit seinen Kompositionen und didaktischen Werken Richtlinien geschaffen, die heute noch in aller Welt Gültigkeit haben. Dabei sind insbesondere der Apoyando-Anschlag und die Stellung der Anschlagfinger zu den Saiten zu erwähnen. Das Auflegen des Instruments auf den linken Oberschenkel ist seit Tárrega zur Standardhaltung geworden; als Folge des von Torres neu geschaffenen größeren Gitarrentypus.

 

Durch diese Neuerungen erweiterte Tárrega in einzigartiger Weise die künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten der Gitarre. Seine Schüler, die später berühmten Virtuosen Emilio Pujol (1886–1980) und Miguel Llobet (1878–1938) entwickelten Tárregas Stil in ihren Interpretationen wiederum weiter und halfen dadurch mit, Tárregas Methode zu dem heute in der ganzen Welt vorherrschenden Stil zu machen.

 

Tárrega erweiterte das Gitarren-Repertoire durch zahlreiche Transkriptionen, die bis heute zu den erfolgreichsten und meistgespielten Stücken der Konzertprogramme zählen.

 

Zu seinen Kompositionen gehören zahlreiche Etüden und Tänze, Bearbeitungen einzelner Werke von J. S. Bach, Händel, Beethoven, Haydn, Mozart, Chopin, Schubert, Schumann. Eine der in der gegenwärtigen Alltagskultur verbreitetsten Melodien überhaupt, der Nokia Ringtone (Klingelton der Mobiltelefone der Firma Nokia), beruht auf Tárregas Gran Vals (Grande Valse). Er gilt in Musikerkreisen als der „Schubert der Gitarre“.

Telemann, Georg Philipp

 

Geboren 14. März 1681 in Magdeburg - Gestorben 25. Juni 1767 in Hamburg

 

Georg Philipp Telemann als Sohn des Diaconus an der Heilig-Geist-Kirche Heinrich Telemann und seiner Ehefrau Maria Haltmeier geboren.

 

Er besuchte die Altstädtische Schule, ist dort Schüler des Generalkantors und Musikdirektors der sechs Hauptkirchen Benedictus Christiani und danach die Domschule.

Er erhält Instrumentalunterricht und bildet sich autodidaktisch.

Erste Kompositionsversuche; Komposition und Aufführung der Oper "Sigismundus" (ca 1693)

1694 Zellerfeld - Telemann besucht die unter Obhut des Superintendenten Caspar Calvoer stehende Schule, beschäftigt sich mit Geometrie, Latein, aber auch mit Musik; Kompositionen für die Kirche und für den Stadtmusikanten

1697 - Telemann besucht das Gymnasium Andreanum in Hildesheim; Kompositionen für Schulschauspiele und Lehrbücher des Direktors Johann Christoph Losius.

1701 legt Telemann die Reifeprüfung in Magdeburg ab

und er beginnt in Leipzig ein Jurastudium, gründet und leitet ein studentisches Collegium musicum. Er dirigiert Opern und tritt als Opernsänger auf.

1704 wird er Organist (und damit Musikdirektor) an der Neuen Kirche. Komposition von Kantaten für die Thomaskirche und von Opern für Leipzig und Weißenfels.

Bei einer Fahrt über Halle Begegnung mit Georg Friedrich Händel, die gegenseitigen Besuchen gemeinsame Kompositionsstudien, Beginn ihrer lebenslangen Freundschaft zur folge haben.

1705 Sorau (Zary) - Telemann wird Kapellmeister des Grafen Erdmann von Promnitz. Komposition von französichen Ouvertürensuiten

 

1708 Eisenach - Telemann wird Konzertmeister, später Kapellmeister des Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen und Eisenach, Kompositionen von Kirchenmusik, Geburtstags- und Huldigungsmusiken für die herzogliche Familie, Trisonaten und Solokonzerten, Weiterhin auch von Opern für Leipzig. Eisenach war für Telemann "die hohe Schule" wo er nicht allein in der Musik "zu einer Wahren Solidarität" kam, sondern "auch im Christentume ein anderer Mensch" wurde.

 

1712 Frankfurt am Main - Telemann wird städtischer Musikdirektor(Kapellmeister an der Barfüßerkirche, später auch an der Katharinenkirche) sowie Sekretär und Verwalter der "hochadligen" Gesellschaft Frauenstein (der führenden Vereinigung des Frankfurter Bürgertums). Kompositionen von Kirchenmusik für die Sonn- und Festtage des Kirchenjahres: Komplettierung der Eisenacher Jahrgänge, fünf neue Jahrgänge, darüber hinaus zahlreiche Gelegenheitswerke, Orchester- und Kammermusiken.

 

 1713 gründet und leitet Telemann das Collegium musicum der Gesellschaft Frauenstein und veranstaltet regelmäßig halböffentliche und öffentliche Konzerte.

Johann Sebastian Bach wählt Telemann 1714 zum Taufpaten seines Sohnes Carl Phillip Emanuel.

1715 erscheint die erste von über 40 Druckpublikationen: "Six sonates a Violon seul ...".

 

1716 Telemann Komponiert sa Passionsoratorium "Der für die Sünde der Welt gemarterte Jesus", das bedeutendste deutsche Passionsoratorium der 1.Jahrhunderthälfte des 18.Jahrhunderts. Weitere Kompositionen in dieser Zeit sind:

- Oratorium "Auf Christenheit, begeh ein Freudenfest",

- Serenata "Teutschland grünt und blüht im Friede".

 

1717 wird Telemann Eisenachischer "Kapellmeister von Hause aus". Telemann schreibt 1718 seine erste Autobiographie, die aber erst 1731 in Johann Matthesons "Großer Generalbassschule" veröffentlich wird. 1721 wird Telemann Kantor am Johanneum und Musikdirektor der fünf Hauptkirchen. Er veranstaltet öffentliche Konzerte, druckt und verlegt viele eigene ( und einige fremde) Kompositionen (bis 1740), Komposition von gottesdienstlichen Kantaten und alljährlich einer Passionsmusik, von Opern und Intermezzi für das Hamburger Opernhaus (bis 1738), von Festmusiken zu städtischen, kirchlichen, schulischen und privaten Anlässen (darunter alljährlich ein "Oratorio" und eine "Serenata" zum Konvivium der Kapitäne der Bürgerwache).

Der Komponist und Verleger Telemann unterhält einen regen Briefwechsel und pflegt weitgespannte Verbindungen in viele europäische Länder und zu vielen Musikkollegen.

 

1737 unternimmt Telemann auf Einladung französischer Freunde eine achtmonatige Reise nach Paris.

1755 - Es beginnt die Reihe von Telemanns bedeutenden Alterswerken.

 

Telemann stirbt am 25. Juni 1767 in Hamburg

Teuchert, Heinz

 

* 2. Februar 1914 in Königsberg (Preußen); † 4. Mai 1998, war ein deutscher Gitarrist, Herausgeber und Hochschullehrer.

 

Teuchert studierte Violine, Gitarre, Renaissancelaute und Musiktheorie. Seine Gitarrenausbildung absolvierte er unter anderem bei O. Leo und Heinrich Albert. Er arbeitete lange Zeit als Dozent für Gitarre an der Hochschule für Musik und an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main. Heinz Teuchert war Leiter des von ihm gegründeten Lautenensembles „Frankfurter Lautenkreis“.

 

Bekannt wurde Heinz Teuchert durch seine Gitarren-Schulen und Bearbeitungen von Lauten- und Gitarrenmusik, die von den Musikverlagen H. Schmidt und G. Ricordi & Co. herausgegeben wurden. Teuchert gab bei Ricordi auch die Reihen Die Sologitarre und Europäische Gitarren- und Lautenmusik heraus. Aufnahmen seiner Konzerte mit Lautenmusik des Barocks erschienen bei der Firma „Quadriga-Ton“ in Frankfurt (Main) auf Schallplatte.

Tewes, Detlef

 

* 21. November 1960 in Essen, ist ein deutscher Mandolinist der Klassischen und Neuen Musik.

Detlef Tewes steht bei den weltweit führenden Dirigenten und Orchestern als Synonym für den universellen Mandolinenvirtuosen. 1989 schloss er an der Musikhochschule Köln Institut Wuppertal seine Studien mit dem Konzertexamen ab, bereits zuvor war er 1979 1. Bundespreisträger des Wettbewerbs Jugend musiziert und Kulturpreisträger der Stadt Essen sowie 1983 Preisträger der 28. Bundesauswahl junger Künstler "Podium junger Solisten". Neben seiner solistischen Tätigkeit, die in zahlreichen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen dokumentiert ist, arbeitet Detlef Tewes regelmäßig mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Pierre Boulez, Friedrich Cerha, Michael Gielen, Peter Eötvös, James Levine, Lorin Maazel, Kent Nagano, Sir Simon Rattle, Giuseppe Sinopoli und Simone Young in zahlreichen Spitzenorchestern zusammen.

 

Einen Schwerpunkt bildet dabei das Engagement für die Musik des 20. Jahrhunderts mit dem Scharoun-Ensemble der Berliner Philharmoniker, dem Ensemble Klangforum Wien, dem Elision Ensemble Melbourne, dem Ensemble Intercontemporain, Paris und vor allem in zahlreichen Uraufführungen mit dem Ensemble Modern Frankfurt a. M., darunter The Yellow Shark von Frank Zappa.

 

Neben dem Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen, dirigiert Detlef Tewes auch die Mandolinen Konzertgesellschaft Wuppertal e.V. und das Jugendzupforchester Baden-Württemberg. Seine führende Stellung als Dirigent wird darüber hinaus durch die regelmäßige Berufung als Dozent für die Aus- und Fortbildung der Dirigenten des Bund Deutscher Zupfmusiker e.V. unterstrichen.

 

Detlef Tewes hat als Dirigent und Solist Konzertreisen durch ganz Europa, in die USA, nach Brasilien, Venezuela, Japan, China und Australien unternommen.

Tewes ist auch Dirigent diverser Zupforchester. Aktuell leitet er die Mandolinen-Konzertgesellschaft Wuppertal e. V. und das Mandolinen-Orchester Bayer Leverkusen e. V.

Theodorakis, Mikis

 

 Geboren 29. Juli 1925 auf der Insel Chios - gestorben 2. September 2021 in Athen.

 

Schon in seiner Kindheit begeisterte et sich für Musik, und mit dreizehn Jahren schreibt er seine ersten Kompositionen.

 

Während der Besatzung Griechenlands durch die deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen von 1941 bis 1944, schloss sich der junge Mikis dem Widerstand an. Mit 18 Jahren wurde er erstmals gefoltert. Zu diesem Zeitpunkt kam er auch in Kontakt mit Marxisten und Kommunisten, die sein Weltbild entscheidend prägten.

 

Dass er sich nach dem Rückzug der Besatzungssoldaten gegen die Neubesetzung seines Landes durch die Engländer wehrte und sich den Linken während des Bürgerkrieges anschloss, war nur selbstverständlich. Mehrfach verhaftet, auf die Inseln Ikaria und Makronissos verbannt, wurde Theodorakis grauenhaft gefoltert und war mehrmals dem Tode nahe. Sein Vater Yorgos Theodorakis verkaufte seinen Besitz auf Kreta, um seinem Sohn zu Hilfe zu kommen. Auf Kreta erfolgte für Theodorakis eine langsame Genesung. Später konnte er in Athen unter Philoktitis Economidis und in Paris unter Eugène Bigot und Olivier Messiaen sein Musikstudium weiterführen und mit Auszeichnung abschließen.

 

 Der Erfolg stellte sich frühzeitig für den jungen Komponisten ein. Seine Sonatine für Klavier wurde 1955 aufgeführt, seine Suite Nr.1 für Klavier und Orchester 1957 bekam in Moskau eine Goldmedaille. Seine erste Sinfonie wurde zum Ausdruck seines wichtigsten Anliegens: der Versöhnung der Griechen und der Ausheilung der Wunden des Bürgerkrieges. Das Werk ist zwei Freunden, die in gegnerischen Lagern kämpften und beide umkamen, gewidmet. Ballettmusiken: "Griechischer Karneval", "Les Amants de Téruel", "Antigone", wurden erfolgreich in Rom, Paris, London aufgeführt. Mit Filmmusiken wurde Theodorakis einem breiten Publikum bekannt.

 

 Gerade zu diesem Zeitpunkt aber, als er auf der internationalen Musikszene Fuß zu fassen begann, machte Theodorakis eine Kehrtwendung und ging zu den Wurzeln der griechischen Musik zurück. In Griechenland war nämlich ein Streit um die Bedeutung und Zukunft der Volksmusik ausgebrochen. Diese beruht hauptsächlich auf zwei Grundlagen, der demotischen und der rembetischen Musik. Die demotische Musik ist die Volkskunst der einzelnen Regionen und Volksstämme, der Rembetiko ist Ausdruck der Stadtbevölkerung, der Flüchtlinge, der Außenseiter. Manos Hadjidakis hatte ihr erstmals Geltung mit der Filmmusik zu "Sonntags nie" verschafft. Theodorakis griff in den Kulturkampf in Griechenland ein, der zum Ausdruck des politischen Gegensatzes zwischen Linken und Rechten wurde. Er wurde rasch zur Leitfigur einer Erneuerung Griechenlands, besonders nach der Ermordung des Abgeordneten Grigoris Lambrakis ("Z"). 1964 wurde Theodorakis als Vorsitzender der Lambrakis-Jugend ins griechische Parlament gewählt.

 

 Am 21. April 1967 kam es zum Putsch der Obristen. Vier Monate kämpfte Theodorakis als Gründer der Patriotischen Front im Untergrund gegen die Junta. Im August wurde er verhaftet, gefoltert, ins Bergdorf Zatouna verbannt, später ins Konzentrationslager Oropos überführt, wo die Tuberkulose ihn an den Rand des Todes brachte. Eine internationale Solidaritätsbewegung, geleitet von so bedeutenden Künstlern wie Dmitri Schostakovitsch, Leonard Bernstein, Arthur Miller und Harry Belafonte setzte sich für seine Freilassung ein.

 

1970 ins Exil geschickt, nahm Theodorakis von Paris aus durch Konzertreisen mit seiner Volksmusik den Kampf gegen die Obristen wieder auf. Ihm ging es darum, die Widerstandskräfte zu einen. Er machte deshalb weltweite Tourneen, während denen er sich unermüdlich für die Wiederherstellung der Demokratie in Griechenland einsetzte. Dadurch wurde er überall zum hochgeachteten Symbol des Widerstandes gegen jede Diktatur.

 

 1974, nach dem Sturz der Diktatur, wurde Mikis Theodorakis bei seiner Rückkehr nach Griechenland wie ein Volksheld gefeiert, doch bald gewann das gewöhnliche politische Leben mit seinen Intrigen wieder die Oberhand. Der Komponist schwankte während Jahren zwischen Resignation und immer neuem Engagement, zwischen Einsatz im Parlament und freiwilligem Rückzug ins innere Exil nach Paris, Ende der siebziger Jahre. Dort nahm er die Arbeit an seinem sinfonischen Schaffen nach zwanzig Jahren wieder auf, schrieb frühere Werke um und gestaltete neue. Er verwirklichte Sinfonien, Kantaten, Kirchenmusikwerke im Geiste der griechisch-orthodoxen Musik, komponierte neue Oratorien und wagte sich schließlich erfolgreich an die Gattung der Oper heran.

 

Inzwischen hatte er, nach dem von Korruption gezeichneten Ende der Ära Papandreou, für eine Erneuerung Griechenlands durch die Mitsotakis und seine konservative Partei geworben. Von diesem wurde er als Unabhängiger Linker zum Staatsminister ohne Geschäftsbereich ernannt. In dieser Eigenschaft setzte sich Theodorakis von 1990 bis 1992 insbesondere für eine Erneuerung des Erziehungswesens und der Kultur, sowie gemeinsam mit dem berühmten türkischen Musiker und Sänger Zülfü Livaneli, für eine Aussöhnung zwischen Griechen und Türken ein, was ihm neue Feindschaften einbrachte. Danach hatte er für zwei weitere Jahre das Amt eines Generalmusikdirektors des Symphonie-Orchesters und Chores des Hellenischen Rundfunks und Fernsehens übernommen. Jetzt arbeitet er nur noch als Komponist, ist aber ein gefragter Mann als Dirigent seiner unzähligen Kompositionen.Nach dem Tode seines Bruders Yannis und akuter Atembeschwerden, musste der Komponist mehrere Monate lang mit schweren Depressionen kämpfen. Erst im Winter 1997/98 besserte sich sein Gesundheitszustand wieder derart, dass er seine Aktivitäten als Dirigent und Komponist erneut aufnehmen konnte. Inzwischen hat er seine sämtlichen Archive der Lilian Voudouri-Stiftung des Megaron in Athen vermacht.

 

Mikis Theodorakis starb am 2. September 2021 im Alter von 96 Jahren in Athen. Ihm zu Ehren wurde eine dreitägige Staatstrauer angesetzt. Am 9. September wurde er in Galatas bei Chania beigesetzt.

Tieffenbrucker, Caspar

 

* um 1514 bei Füssen; † 16. Dezember 1571 in Lyon, gilt als einer der bedeutendsten Lauten- und Geigenbauer seiner Zeit.

 

Sein Familienname wurde auch Tiefenbrugger, Tiefenbrucker, Teufenbrugger, Tuiffenbrugger, Deuffenbrugger, Dieffopruchar, Dieffoprughar, Duyfautbrocard, Duiffopruggar, Duiffoprugcar, Dubrocard, Dieffoprukhar, Diafopruchar, Thiphobrucar, Fraburgadi geschrieben, sein Vorname auch Kaspar, Gaspar, Gasparo.

 

Caspar Tieffenbrucker stammte aus einer bekannten Instrumentenbauerfamilie. Ab 1539 verbrachte er Gesellenjahre in Italien, vermutlich bei einem Verwandten, bevor er 1544 nach Füssen zurückkehrte und im April des gleichen Jahres durch Heirat das Bürgerrecht erlangte. Ab November 1553 ist er in Lyon urkundlich nachweisbar, wo er die meiste Zeit seines Lebens verbrachte. Tieffenbrucker gilt als der Begründer der französischen Lautenbauschule und war wohl auch einer der ersten Geigenbauer, der dort die Violine in der heute gebräuchlichen Form herstellte. 1558 erhielt er das Lyoner Bürgerrecht. Er wirkte in Füssen, Lyon, Bologna und Roßhaupten.

 

Geigen von Caspar Tieffenbrucker sind heute selten anzutreffen, die meisten bekannten Instrumente gelten als Nachbauten Jean-Baptiste Vuillaumes aus dem 19. Jahrhundert. Sein Sohn Caspar II. Tieffenbrucker (vor 1570–nach 1582) wirkte ab dem Tod des Vaters als Lauten- und Geigenbauer in Paris, zuletzt in der rue Pot-de-Fer.

 

Caspar Tieffenbrucker war u. a. Lehrer von Johann Helmer, Lauten- und Geigenmacher in Leipzig.

Tober-Vogt, Elke

 

 * 1957 in Fürstenfeldbruck, aufgewachsen in Eichenau, seit 1982 beheimatet in Schweinfurt und verheiratet mit Gerhard Vogt

 

1976 Abitur am Städt. Elsa-Brandström-Gymnasium München-Pasing, 1976 - 82 Studium in München mit anschließender Tätigkeit als Grund-und Hauptschullehrerin im Landkreis Dachau

 

1982 - 1988 Studium in Würzburg (Musikwissenschaft, NF Musikpädagogik, Schulpädagogik), daneben Musiklehrerprüfung (Mandoline)

 

Verlegerin ab 1990, Übernahme des Musikverlages Vogt&Fritz, Schweinfurt (gegr. 1973 von Gerhard Vogt),

Ausbau der Schwerpunkte "Zeitgenössische Musik", "Komponisten in Bayern", "Junge Komponisten".

Verlagsschwerpunkte: Kammermusik fast aller Gattungen und Besetzungen, Orchestermusik, Chor- und Zupfmusik.

Labels: Vogt&Fritz SOUND und Amphion

 

1983-98 Leiterin des Bayerischen LandesJugendZupforchesters bzw. Landeszupforchesters (1998-2001) mit zahlreiche Uraufführungen, Rundfunkeinspielungen, CD-Produktionen, Auslandskonzertreisen.

Langjährige Dozentin im Bund Deutscher Zupfmusiker und bei diversen Seminaren im In- und Ausland. Gastdirigate, Jurorentätigkeit bei nationalen und internationalen Musikwettbewerben.

 

Seit 1999 Vorsitzende des Tonkünstlerverbandes Schweinfurt/Main-Rhön, stellvertretende Vorsitzende des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler (2000-07), Präsidiumsmitglied des Bayerischen Musikrates 2001-05.

Zahlreiche Kompositionspreise/-auszeichnungen im Bereich Streichorchester und Zupforchester und das Bundesverdienstkreuz, Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten. BDZ-Medaillen nich zu vergessen.

 

Seit Mitte der 70er Jahre freie Mitarbeiterin diverser Zeitungen und Zeitschriften, ab 2008 Rezensionen überwiegend für Schweinfurter Tagblatt/Mainpost.

Torelli, Giuseppe

 

* 22. April 1658 in Verona; † 8. Februar 1709 in Bologna, war ein italienischer Violinist und Komponist des Barock.

 

Torelli war einer der großen italienischen Komponisten und Geiger. Er entstammt der angesehenen Künstlerfamilie Torelli und erhielt seine Ausbildung wahrscheinlich im Umfeld des hoch angesehenen Kathedralorchesters von San Petronio. Komposition studierte er bei Giacomo Antonio Perti in Bologna und wurde nach strenger Prüfung als 26jähriger Mitglied der hochangesehenen Accademia Filarmonica. Seit 1686 war er Bratschist im Orchester von Bologna. 1698 wurde er Kapellmeister der Hofkapelle des Markgrafen von Ansbach. 1699 und 1700 war er in Wien tätig und von 1701 an bis zu seinem Lebensende wieder in Bologna.

 

Sein Schaffen hatte großen Einfluss auf die Entwicklung des Concerto grosso. Aber er führte auch die dreisätzige Form des Konzertes (schnell, langsam, schnell) ein, die später allgemein übernommen wurde. Sein Schaffen umfasst sieben Opusreihen mit insgesamt 84 bekannten Werken.

 

Er führte um 1700 das Musizieren eines Geigensolisten mit dem Orchester ein, damals eine bahnbrechende Neuerung im Vergleich zum Concerto grosso, wo eine Solistengruppe eingesetzt wurde. Vorbild war die bereits hundert Jahre zuvor aufgekommene Opernarie. Torelli schrieb vor allem Sonaten, Concerti grossi und Solokonzerte.

Tröster, Michael

 

Geboren in Schweinfurt.

Er begann seine künstlerische Ausbildung bei Gerhard Vogt und setzte diese an den Musikhochschulen Frankfurt, Würzburg und Basel bei den Professoren H. Teuchert, D. Kirsch und K. Ragossnig sowie bei Professor Siegfried Behrend fort.

Der sowohl als Solist wie auch als Kammermusiker sehr erfolgreiche Gitarrist hat zahlreiche erste Preise internationaler Wettbewerbe gewonnen, so zum Beispiel beim Deutschen Musikwettbewerb oder beim Villa-Lobos-Wettbewerb in Mailand.

Konzertreisen führten ihn unter Anderem durch die USA, Japan, Neuseeland, Australien, Korea, Kanada, Saudi Arabien, Vereinigte Arabische Emirate, Laos, Thailand, Brunei, Türkei, Israel, Jordanien, Ägypten, Russland, Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz, Frankreich, Niederlande, England, Dänemark, Ungarn, Polen, Jugoslawien, Tschechien, Slowakei und Spanien.

 

Von seiner enormen künstlerischen Bandbreite zeugen auch über 50 CD/LP Einspielungen. Unter den Produktionen finden sich die Gesamteinspielungen der Werke von Heitor-Villa Lobos und Miguel Llobet, das Concierto de Aranjuez von Joaquin Rodrigo, außerdem zahlreiche Ersteinspielungen und die viel gerühmte Wiedergabe anderer bekannter sowie unbekannter Kompositionen.

 

1997 wurde er als erster deutscher Gitarrist für seine Solo-CD “ El Decameron Negro “ mit dem ECHO – KLASSIK – Preis als Instrumentalist des Jahres ausgezeichnet, 1998 folgte der französische Schallplattenpreis DIAPOSON D`OR.

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit leitet Michael Tröster eine Gitarrenklasse an der Musikakademie Kassel und ist als gefragter Gastprofessor und Dozent im In – und Ausland tätig.

Tschaikowsky, Pjotr Iljitsch

 

* 07.05.1840 Wotkinsk; † 06.11.1893 Petersburg,

 

Tschaikowsky wurde als Sohn eines Bergbau-Ingenieurs geboren. Seine Eltern ließen ihn zwar vier Jahre Klavierunterricht nehmen, hatten aber für ihn eine Beamtenkarriere vorgesehen. Von 1850–1859 besuchte er die Rechtsschule in Petersburg und war anschließend im Justizministerium tätig. 1862 trat er in das von Anton Rubinstein (1829–1894) gegründete Petersburger Konservatorium ein und erhielt Unterricht

 

in Komposition und Instrumentation bei Rubinstein,

in Musiktheorie bei Nikolai Zaremba (1821–1879).

Nach bestandener Prüfung holte Anton Rubinsteins Bruder Nikolai Rubinstein (1835–1881) ihn 1866 als Kompositionslehrer ans Konservatorium nach Moskau und ließ ihn bei sich wohnen.

 

Er gilt als der große Sinfoniker Russlands. Seine an der westlichen Kunstmusik orientierte Musiksprache verschmilzt klassische Formen mit Elementen russischer Volksmusik. Trotz freundschaftlicher Beziehung zu der nationalrussischen Gruppe um Rimski-Korsakow (1844–1908) war Tschaikowskys Ästhetik deren Grundideen entgegengesetzt.

 

In Moskau entstanden die ersten erfolgreichen Kompositionen, darunter die Ouvertüre „Romeo und Julia“ (1869/70), doch Tschaikowsky war in hohem Maße sensibel, was die Kritik an seinen Werken anging. Die frühen Opern „Undine“ und „Der Wojewode“ verbrannte er, als sie auf Ablehnung stießen. Neben seiner Lehr- und Kompositionstätigkeit bereiste Tschaikowsky in seiner freien Zeit Europa, so wohnte er etwa 1875 in Bayreuth einer Aufführung des Ring der Nibelungen bei.

 

1875 beendete Tschaikowsky das 1. Klavierkonzert b-Moll, das – von Nikolai Rubinstein zunächst abgelehnt – von Hans von Bülow (1830–1894) in Boston unter großem Jubel aufgeführt wurde.

 

1877 ging Tschaikowsky trotz seiner homosexuellen Orientierung eine Ehe mit der ihm kaum bekannten Antonina Mijukowa (1849–1917) ein, trennte sich aber nach wenigen Wochen und einem Selbstmordversuch wieder von ihr. In diese Zeit fällt der Beginn seiner 13-jährigen Brieffreundschaft mit seiner Gönnerin Nadeschda Filaretowna von Meck (1831–1894), die ihn durch eine jährliche Pension von materiellen Sorgen befreite.

 

Seit Beginn der 1880er-Jahre fanden seine Kompositionen in Europa und Amerika immer größeren Widerhall, und er begann, als Dirigent aufzutreten und unternahm mehrere Konzertreisen nach Europa und Amerika. Tschaikowsky betätigte sich auf nahezu allen Gebieten der Komposition.

 

Am 28.10.1893 dirigierte er die Uraufführung seiner von Schicksalsergebenheit geprägten 6. Sinfonie h-Moll „Pathétique“, nur neun Tage später starb er an Cholera.

Turina (Pérez), Joaquín

 

* 9. Dezember 1882 in Sevilla; † 14. Januar 1949 in Madrid, war ein spanischer Komponist.

 

Joaquín Turina begann vierjährig, Akkordeon zu spielen und lernte noch während seiner Schulzeit Klavier, ab 1894 auch Harmonielehre und Kontrapunkt beim Kapellmeister der Kathedrale Evaristo García Torres (1830–1902). Ab 1897 trat er regelmäßig als Pianist, musikalischer Leiter und Interpret auch eigener Kompositionen in Sevilla auf.

 

Ab 1902 studierte er in Madrid bei dem Pianisten José Tragó. Dort lernte er auch seinen Landsmann und Freund Manuel de Falla kennen. Von 1905 bis 1913 lebte er in Paris, wo er Klavier bei Moritz Moszkowski und Komposition bei Vincent d’Indy an dessen Schola Cantorum studierte. Die Ferne seiner musikalischen Heimat Spanien und die Begegnung mit Isaac Albéniz im Jahr 1907 inspirierten ihn zu stärkerer Beschäftigung mit spanischer Folklore und bewirkten eine Hinwendung zu einer Musik im Sinne der Nationalen Schulen. Weiteren Einfluss nahmen die französischen, teilweise dem Impressionismus zugerechneten Komponisten Maurice Ravel und Claude Debussy.

 

Nach Abschluss seines Kompositionsstudiums 1913 und mit Beginn des Ersten Weltkriegs kehrte Turina nach Spanien zurück und lebte ab 1914 in Madrid, wo er neben seiner kompositorischen Tätigkeit als Dirigent, Pianist und Musikkritiker arbeitete. Er wurde 1931 Kompositionsprofessor am Conservatorio Superior de Música in Madrid. 1939 wurde er Comisario General de Música und gründete in dieser Funktion u. a. das Spanische Nationalorchester (Orquesta Nacional de España).

 

Neben Klavier- und Kammermusik umfasst Turinas 104 Opuszahlen umfassendes Schaffen eine große Zahl von Liedkompositionen mit Klavier- wie Orchesterbegleitung, mehrere, meist durch die spanische Kultur inspirierte Sinfonische Dichtungen, einige Werke für Klavier und Orchester sowie Opern und Schauspielmusiken. Das nach Werkzahl kleine, aber interessante Werk für Sologitarre ist der Anregung durch Andrés Segovia zu verdanken. Turina war außerdem auch als Musikschriftsteller und -essayist tätig.