Ragossnik, Konrad

 

* 6. Mai 1932 in Klagenfurt; † 3. Januar 2018 in Antwerpen, war ein österreichischer Gitarrist und Lautenist.

 

Ragossnig studierte von 1954 bis 1957 Gitarre bei Karl Scheit an der Wiener Musikhochschule und war dort selbst von 1960 bis 1964 als Professor tätig. Von 1964 bis 1983 lehrte er an der Musik-Akademie der Stadt Basel, anschließend, vom 1. April 1983 bis 2002, erneut in Wien als Nachfolger von Karl Scheit. In der Zeit von 1989 bis 1997 war er gleichzeitig als Gastprofessor an die Zürcher Hochschule der Künste berufen. Zu seinen bekanntesten Schülern gehören Leon Koudelak, der Münchner Musiker und Komponist Peter Meier und Alexander Swete.

 

Ragossnig hat rund 70 Ausgaben von Kompositionen des 16. bis 20. Jahrhunderts für Laute und, als Transkription selbst bearbeitet und verändert, für Gitarre (beispielsweise aus Johann Sebastian Bachs Lautenkompositionen und einige Klavierwerke aus Opus 47 und Opus 92 von Isaac Albéniz) herausgegeben und außerdem ca. 60 Tonaufnahmen vorgelegt. Darunter ist die sechsteilige Anthologie Musik für Laute (1973/74) hervorzuheben, die 1976 von der Zeitschrift Fono Forum zur „Schallplatte des Jahrhunderts“ erklärt wurde. Er konzertierte mit Uraufführungen von Werken namhafter Komponisten wie Mario Castelnuovo-Tedesco, Hans Haug, Gottfried von Einem oder Armin Schibler. Ein Schwerpunkt seiner Bearbeitungen, Konzerte und Aufnahmen liegt in der Gitarren-Kammermusik. Er war Herausgeber der in der Edition Schott erschienenen Reihe Musik für Gitarre, die Werke für Gitarre solo und Gitarre und andere Instrumente enthält.

 

Ragossnig lebte während seiner letzten zwei Lebensjahre mit seiner Frau Godelieve Monden in Antwerpen, wo er
85-jährig verstorben ist.

Rameau, Jean Philippe

 

(getauft am 25.9.) 1683 in Dijon - gestorben 12.9.1764 in Paris, als Sohn eines Organisten, wahrscheinlich Schüler seines Vaters (viele Einzelheiten im Leben Rameaus besonders in den ersten vierzig Jahren sind unbekannt), im Alter von 18 Jahren Entschluss, Musiker zu werden, anschließend nur wenige Monate in Italien (Mailand).

 

Seit 1702 Organist in Clermont, seit 1706 in Paris als Organist, im gleichen Jahr erschien sein erstes Livre de pièces de clavecin in Paris im Druck, seit 1709 Nachfolger seines Vaters als Organist an Notre Dame in Dijon.

1713 in Lyon, dann wieder Organist der Kathedrale in Clermont (Einzelheiten dieser Jahre sind unklar), seit 1722 oder 1723 zum dauernden Aufenthalt, bis an sein Lebensende in Paris (1722 erschien der "Traitè de l'Harmonie", 1724 die Pièces de Clavecin).

1726 Heirat mit Marie-Louise Mangot, seit 1732 in der Position des Organisten an Ste. Croix de la Bretonnerie (die erste nachweisbare feste Position seit Clermont), 1726 erschien das "Nouveau système de musique thèorique".

 

Seit 1723 lässt sich Rameaus Interesse an der Oper nachweisen, 1733 erste und entscheidende Berührung mit der Bühne durch „Hippolyte et Aricie“; mit diesem Werk beginnt die Reihe der großen und bedeutenden Opern Rameaus.

1745 erhielt Rameau den Titel eines königlichen Komponisten der Kammermusik.

Torsten Ratzkowski

 

Torsten Ratzkowski (1954) begann seine musikalische Ausbildung im Fach Gitarre an der Niedersächsischen Musikschule Braunschweig, war anschließend an der Musikhochschule in Lübeck bei Prof. A. Aigner, wo er 1980 sein Staatsexamen ablegte. Von 1978 bis 1983 folgte das Studium der Komposition und Musiktheorie bei Prof. R. Ploeger ebenfalls in Lübeck, 1983 Musiktheorie-Diplom. Aufgrund seines kompositorischen Wirkens wurde er mehrfach zu Vorträgen in Deutschland, Dänemark und den USA eingeladen. Seit 1983 ist er als Dozent für Gitarre und Kammermusik, teils regelmäßig, auf Kursen im In- und Ausland (USA, Indien, Dänemark, Deutschland) tätig. Seit 1984 Konzertreisen (USA, Mexiko, Indien, Frankreich, den baltischen Staaten u.a.) zusammen mit dem dänischen Gitarristen Jan Thomsen als Ratzkowski/Thomsen-Guitar-Duo, später Royal Guitars. Es folgten Einladungen zu Residenzkonzerten in verschiedenen deutschen und dänischen Botschaften sowie ins dänische Königshaus.

Ravel, Joseph-Maurice

 

* 7. März 1875 in Ciboure, südwestliches Frankreich; † 28. Dezember 1937 in Paris, war ein französischer Komponist und neben Claude Debussy ein Vertreter des Impressionismus in der Musik. Sein bekanntestes Werk ist das ursprünglich als Ballettmusik konzipierte Orchesterstück Boléro. Auch seine viersätzige Tanzsuite Rhapsodie Espagnole von 1907 übt bis heute große Anziehungskraft aus und gehört zu den schönsten Orchesterwerken des französischen Impressionismus.

 

Der Vater stammte aus Versoix in der französischsprachigen Schweiz (Romandie), die Mutter aus dem Baskenland. Kurz nachdem Maurice geboren war, siedelte die Familie noch 1875 nach Paris über. Dort kam 1878 der Bruder auf die Welt. Den ersten Klavierunterricht erhielt Ravel mit sieben Jahren. Die Idee, eine Laufbahn als Musiker anzustreben, kam früh und wurde von den Eltern unterstützt.

 

Ravel war vergleichsweise jedoch weitaus weniger Impressionist als Claude Debussy. Seine Musik zeichnet sich gegenüber Debussy durch eine stärkere neoklassizistische Formgesinnung aus und wirkt weltmännischer. Er verwendet Anklänge an die orientalische Musik, die französische Barockmusik von Couperin und Rameau und die spanische Volksmusik. Seine Orchestermusik ist dabei noch raffinierter gestaltet als die von Debussy. Gegenüber Debussys stets leicht verschwommenem Formgefüge hat Ravels Musik dank klarer umrissener Thematik eine festere Substanz.

Maximilian Reger

 

* 19.3.1873, Brand; † 11.5.1916, Leipzig, gilt als wichtiger Komponist der Übergangsphase von der Romantik zur Moderne. Zunächst nur Musikfan, entschloss sich Max Reger 1888 im Anschluss an eine Aufführung von Richard Wagners „Parsifal“ in Bayreuth, Musiker zu werden. Er studierte bei Hugo Riemann am Konservatorium Sondershausen, lebte von 1898 – 1901 wegen psychischer Probleme bei seinen Eltern in Weiden, nützte diese Zeit aber zu ersten Kompositionen. Danach zog er nach München, wurde 1907 in Leipzig Universitätsmusikdirektor und Kompositionslehrer und leitete mehrere Jahre die Meininger Hofkapelle. Er war als Pianist, Organist und Dirigent erfolgreich international unterwegs, starb aber früh aufgrund seines kräftezehrenden künstlerischen Lebenswandels.

 

Max Reger galt seinen Zeitgenossen als einer der wichtigsten Komponisten des Fin-de-Siècles. Im Unterschied zu den nationalen, programmatischen Bestrebungen der Neudeutschen Schule in der Nachfolge Franz Liszts, verstand er seine Musik als absolut, das heißt keiner Funktion oder Zielrichtung verpflichtet. Sie sollte aus sich heraus wirken und daher konzentrierte er sich auf Instrumentales und Orchesterklänge. Reger komponierte mehrere Hundert Werke fast aller Gattungen mit Ausnahme der inhaltlich festgelegten Oper. Schwerpunkte bildeten Orgel-, Klavier-, Kammer- und Orchestermusik, stilistische Bezugspunkte waren für ihn Johann Sebastian Bach, überhaupt Barockmusik und die Weimarer Klassik.

 

Zu den Höhepunkten von Max Regers Schaffen zählen seine Choralfantasien wie etwa über „Ein' feste Burg ist unser Gott, op.27“ (1898) oder auch die „Fantasie und Fuge über B-A-C-H, op.46“ (1900).Seine Klaviermusik kulminierte in drei Variationszyklen zu Werken von Bach, Telemann und Beethoven (1904 – 14), für die Kammermusik wurden insbesondere seine sechs Streichquartette (1888–1911) wichtig. Darüber hinaus entstanden A-Cappella-Chöre und über 250 Klavierlieder, mehr als 70 Choralvorspiele, 2 Klavierquartette, ein Streichsextett, Trios mit verschiedene Besetzungen, Violin-. Cello- und Klaviersonaten, aber auch opulente geistlichen Stücke wie das Chorwerk „Der 100. Psalm, op.106“ (1908/09).

Ritter, Theodor

 

Geboren am 13.01.1883 in Dortmund, gestorben am 31.01.1950 in Dortmund.

 

Theodor Ritter ist vermutlich der bekannteste und beliebteste Musiker der gesamten Mandolinenbewegung. Als ältestes Kind einer kinderreichen Familie eignete er sich bereits sehr früh das Akkordeonspiel an. Später erlernte er noch Violine, Gitarre und Mandoline. Sein Interesse an der Musik war so groß, dass er auch Unterricht in Musiktheorie, Klavierspiel und Gesang nahm. Seine Freizeit widmete er fast gänzlich der Musik. Bereits mit 17 Jahren veröffentlichte er seine erste Komposition. Erst kleinere Stücke wie Märsche und Tänze, später auch größere Werke. Durch seine Bearbeitungen und seiner volkstümlichen Musik, war er besonders bei Laienmusikern im Inund Ausland sehr beliebt.

 

Die "Neue Mandolinenschule" in 5 Bänden, nach der teilweise noch heute unterrichtet wird, wurde gerne angenommen und führte viele Laienmusiker, durch deren leichter Erfassbarkeit zu einer besseren Technik. Hinweise über die Geschichte, Instrumentalkunde, Notenlehre und Spieltechnik ergänzen diese Lehrunterlagen.

 

Neben seinem musikalischen Schaffen dirigierte er bei mehreren Orchestern. Bereits im Jahr 1921 übernahm er die "Mandolinen-Konzert-Gesellschaft Dortmund", wo er bis zu seinem Tod dirigierte.

Rivelli, Fedele

 

 

 

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Robles, Daniel Alomía

 

* 3. Januar 1871 in Huánuco, Peru; † 18. Juni 1942, Lima, war ein peruanischer Musikwissenschaftler und Komponist von Opern und Zarzuelas.

 

Er bereiste Lima im Jahr 1882 für die Sekundarstufe I - zu Studienzecken der Lieben Frau von Guadalupe. Dort lernte er den Lehrer Manuel de la Cruz und Claudio Panizo Rebagliatti kennen, die ihn in seiner Berufung ermutigten.

 

Alomía Robles studierte aber erst Medizin an der University of San Studie Marcos. Er verliess aber das Studium, um eine Musikschule zu begründen. Der junge Musiker förderte Musik bis in das tiefste Peru. Und wie Arguedas machte er Tournee in weite Teile des Landes.

 

Er sammelte Geschichten, Mythen und Legenden, die er dann vertonte.Diese Arbeit führte ihn in die Anden und den Dschungel. Er tourte durch das Hochland von Bolivien und Ecuador. Ergebnisse dieser Jahre Forschung ergaben, das der typische musikalische Klang der Melodien der Anden die Pentatonik zu Grunde liegt. Diese Entdeckung wurde im Jahre 1910 bekannt.

 

Im Jahr 1911 reiste er nach Argentinien, um die Oper Illa Cori aufzuführen, die die Geschichte erzählt, wie Huayna Capac Quito erobert hat.

 

Die Reise führte auch nach Panama, Kuba und die Vereinigte Staaten, wo er vierzehn Jahre blieb. Er kehrte 1933 nach Lima zurück.

Neben "El Condor Pasa" hat er über zweihundert Kompositionen geschrieben

 

Alomía Robles starb in Lima am 18. Juni 1942. Ein Großteil der seine Arbeit blieb unveröffentlicht. Erst in den frühen 90er Jahren,  veröffentlicht Godoye Robles (Sohn) eine Auswahl der Kompositionen  mit dem Titel "Hymne an die Sonne."

Rodgers, Richard Charles

 

* 28. Juni 1902 in New York, USA; † 30. Dezember 1979 in New York, war ein US-amerikanischer Komponist.

 

Rodgers wuchs in einer musikalischen New Yorker Familie auf. Seine Großeltern, die die Oper liebten, nahmen ihren Enkel oft mit zum Broadway. Er wurde in diesen frühen Jahren von den Operetten von Victor Herbert und den Liedern von Jerome Kern beeinflusst.

 

1919 lernte er Lorenz Hart an der Columbia University kennen, wo ihre langjährige Zusammenarbeit mit der Produktion von Studentenshows begann. Der erste Broadway-Erfolg war die Revue The Garrick Gaieties (1925) mit dem Hit „Manhattan“. Danach entwickelten sich Rodgers und Hart zu einem der produktivsten und erfolgreichsten Teams am Broadway. Von 1931 bis 1935 arbeiteten sie in Hollywood für den Film. „Blue Moon“ (aus Manhattan Melodrama (1934) ist einer der bekanntesten Songs aus dieser Zeit. Nach ihrer Rückkehr nach New York schrieben sie ein Musical-Hit nach dem anderen – angefangen bei Jumbo und On Your Toes bis Pal Joey und By Jupiter. Anfang der 1940er Jahre kam es zu beruflichen Differenzen zwischen den beiden, zudem hatte Hart große gesundheitliche Probleme. 1943 endete ihre Zusammenarbeit durch Harts frühen Tod.

 

Schon im selben Jahr begann Rodgers’ Zusammenarbeit mit Oscar Hammerstein an dem Musical Oklahoma!. Die meisten der von Rodgers und Hammerstein geschaffenen Musicals gehören mit zu den großartigsten der Broadway-Geschichte: Carousel, das eines ihrer bekanntesten Lieder „You’ll Never Walk Alone“ enthält, dann South Pacific, The King and I, Flower Drum Song und - ihr erfolgreichstes Musical The Sound of Music mit solchen Liedern wie „The Sound of Music“, „My Favorite Things“ oder „Climb Every Mountain“. Überdies gründeten sie eine Produktionsfirma, die außer den eigenen auch Stücke Anderer produzierte wie z.B. Irving Berlins Annie Get Your Gun

 

Nach dem Tode Hammersteins 1960 fuhr Rodgers fort, für die Bühne zu schreiben, allerdings mit unterschiedlichen Liedtextern. Im Ganzen waren jedoch die Stücke in dieser Periode weniger erfolgreich, was einerseits an einem gewandelten Musikgeschmack lag, andererseits daran, dass Rodgers keinen ihm entsprechenden Partner mehr fand.

 

In seinen letzten Jahren erkrankte er an Kehlkopfkrebs, der ihm die Stimme nahm. Richard Rodgers starb 1979 im Alter von 77 Jahren in seiner Heimatstadt.

Rodrigo, Joaquín

 

Geboren 22. November 1901 in Sagunto in der Provinz Valencia geboren. Im Alter von drei Jahren erblindete er fast vollständig, erhielt aber dennoch früh ersten Violin- und Klavierunterricht, so dass er schon als Kind eine besondere Beziehung zur Musik entwickelte. Nach Harmonielehre- und Kompositionsstudien bei Francisco Antich in Valencia (1917 bis 1922) ging Rodrigo 1927 nach Paris, wo er fünf Jahre an der École Normale de Musique bei Paul Dukas Komposition und Orchestrierung studierte. Er fand Zugang zu den Musikerkreisen um Maurice Ravel, Arthur Honegger und Manuel de Falla und machte sich einen Namen als Pianist und Dirigent. Nach einem kurzen Aufenthalt in Madrid (1933/34) kehrte er nach Paris zurück und belegte 1935 Kurse bei Maurice Emmanuel am Conservatoire in Musikgeschichte und bei André Pirro an der Sorbonne in Musikwissenschaft. Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs zwang Rodrigo und seine Frau, die türkische Pianistin Victoria Kamhi, die Wahlheimat Frankreich zu verlassen. 1939 kehrte das Ehepaar über Deutschland, die Schweiz und Österreich nach Spanien zurück. Die Uraufführung des Concierto de Aranjuez 1940 in Barcelona begründete Rodrigos internationalen Ruhm. Neben seiner Kompositionstätigkeit und Konzertreisen als Pianist war Rodrigo mehrere Jahre Leiter der Musikabteilung beim Radio Nacional de España, Musikkritiker führender spanischer Zeitungen sowie leitender Mitarbeiter der Abteilung für Kunst der spanischen Blindenorganisation (ONCE). 1947 übernahm er den Manuel-de-Falla-Lehrstuhl an der Universidad Central de Madrid. Rodrigo starb am 6. Juli 1999 in Madrid.

 

Das 1939 komponierte Concierto de Aranjuez für Gitarre und Orchester gehört zu den populärsten und meist aufgeführten Werken des 20. Jahrhunderts. Es entstand auf Anregung des Gitarristen Regino Sainz de la Maza und wurde vom Philharmonischen Orchester Barcelonas unter César Mendoza Lasalle uraufgeführt. Darin verknüpft Rodrigo in exemplarischer Weise die spanische Gitarrentradition – nicht zuletzt des Flamenco – mit impressionistischer Klangvielfalt und neoklassizistischen Formen. Auch wenn sich in dem Meisterwerk keine konkrete Lautmalerei findet, ist seine Atmosphäre doch voller Assoziationen an die barocken Schlossgärten von Aranjuez mit ihrem Magnolienduft, dem Vogelgezwitscher, den plätschernden Brunnen.

 

Rodrigos Frühwerke sind von impressionistischer Harmonik, den rhythmischen Strukturen Strawinskys und de Fallas sowie polytonaler Techniken der Groupe des Six um Honneger und Milhaud geprägt. Ab den 1940er Jahren fand der Komponist zusehends zu einem völlig eigenständigen Personalstil, der durch Rodrigos Beschäftigung mit spanischer Renaissance- und Barockmusik immer neue Impulse erhielt. Neben zahlreichen Instrumental-, Chor-, und Vokalwerken wie der Sonada de adiós ("Hommage an Paul Dukas“, 1935), den Ausencias de Dulcinea für Bass, 4 Soprane und Orchester (nach Cervantes, 1948) oder den Dos danzas españolas für Orchester (1969) komponierte Rodrigo zahlreiche Lieder, geistliche Kompositionen sowie Ballett- und Filmmusik. Zusammen mit dem Concierto de Aranjuez entstanden allein elf Solokonzerte für diverse Instrumente: Gitarre, Violine, Klavier, Harfe und Violoncello. Mit gleich vier Solisten wartet das Concierto andaluz auf, das Rodrigo 1967 im Auftrag des Gitarrenquartetts Los Romeros schrieb.

Roeser, Valentin

 

* um 1735 in Deutschland; † nach 1782 in Paris, war ein deutscher Klarinettist und Komponist.

 

Es sind nur wenige biografische Daten bekannt. Nach Wilibald Gurlitt im Riemann Musiklexikon könnte Valentin Roeser ein Schüler von Johann Stamitz gewesen sein. Er wirkte vermutlich an verschiedenen Fürstenhöfen. Um etwa 1762 ging er nach Paris und machte hier seine musikalische Karriere. Das Ende des Mäzenatentums in Italien und der Krieg in Mitteleuropa (siehe: Siebenjähriger Krieg), veranlassten zahlreiche Musiker dazu, in dieser Zeit nach Paris zu ziehen. Roeser diente hier dem Fürsten von Monaco als Musiker. Roeser starb in Paris nach 1782.

 

Valentin Roeser schrieb 12 Sonaten für zwei Violinen,

12 Klarinettenduette, 12 Sonaten für Cembalo oder Pianoforte, 12 Sonaten für Klavier und Violine, 6 Sonaten für zwei Violinen und Bass, 6 Quartette für Klarinette, Oboe, Violine, Bratsche und Bass, 6 Triosonaten, 14 Sinfonien, darüber hinaus zahlreiche Werke für Blasinstrumente sowie Arrangements für verschiedene Instrumente beispielsweise nach Symphoniesätzen von Johann Stamitz. Zudem schrieb er eine Romanze für Singstimme. Er verfasste die Instrumentationsanweisung für Blasinstrumente Essai d’instruction à l’usage de ceux qui composent pour la clarinette er les cors (Paris 1764) und mehrere andere Schulmusikwerke. Er übersetzte zudem Leopold Mozarts Violinschule ins Französische.

Roeser, Valentin

 

* um 1735 in Deutschland; † nach 1782 in Paris, war ein deutscher Klarinettist und Komponist.

 

Es sind nur wenige biografische Daten bekannt. Nach Wilibald Gurlitt im Riemann Musiklexikon könnte Valentin Roeser ein Schüler von Johann Stamitz gewesen sein. Er wirkte vermutlich an verschiedenen Fürstenhöfen. Um etwa 1762 ging er nach Paris und machte hier seine musikalische Karriere. Das Ende des Mäzenatentums in Italien und der Krieg in Mitteleuropa (siehe: Siebenjähriger Krieg), veranlassten zahlreiche Musiker dazu, in dieser Zeit nach Paris zu ziehen. Roeser diente hier dem Fürsten von Monaco als Musiker. Roeser starb in Paris nach 1782.

 

Valentin Roeser schrieb 12 Sonaten für zwei Violinen,

12 Klarinettenduette, 12 Sonaten für Cembalo oder Pianoforte, 12 Sonaten für Klavier und Violine, 6 Sonaten für zwei Violinen und Bass, 6 Quartette für Klarinette, Oboe, Violine, Bratsche und Bass, 6 Triosonaten, 14 Sinfonien, darüber hinaus zahlreiche Werke für Blasinstrumente sowie Arrangements für verschiedene Instrumente beispielsweise nach Symphoniesätzen von Johann Stamitz. Zudem schrieb er eine Romanze für Singstimme. Er verfasste die Instrumentationsanweisung für Blasinstrumente Essai d’instruction à l’usage de ceux qui composent pour la clarinette er les cors (Paris 1764) und mehrere andere Schulmusikwerke. Er übersetzte zudem Leopold Mozarts Violinschule ins Französische.

Rossini, Gioachino Antonio (auch Gioacchino)

 

* 29. Februar 1792 in Pesaro, Kirchenstaat, heute Marken; † 13. November 1868 in Passy, Paris, war ein italienischer Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des Belcanto; seine Opern Il barbiere di Siviglia, L’italiana in Algeri und La Cenerentola gehören weltweit zum Standardrepertoire der Opernhäuser.

 

Gioachino Rossini war der einzige Sohn aus der Ehe des Hornisten Giuseppe Rossini (1758–1839) mit der Sängerin Anna Rossini geb. Guidarini (1771–1827). Eigentlich wurde der Sohn noch am Tag seiner Geburt in Pesaro auf den Namen Giovacchino getauft, doch bekannt wurde sein Name ohne „v“, und Rossini selbst schrieb ihn fast durchwegs als Gioachino, weshalb auch diese ungewöhnliche Namensform heute allgemein von der Musikwissenschaft verwendet wird.

 

Als Kind lernte Rossini Violine und Cembalo zu spielen; außerdem hatte er eine gute Gesangsstimme. Seine Mutter lehnte jedoch energisch den Vorschlag ihres Bruders ab, die Sopranstimme ihres Kindes als Sängerkastrat zu bewahren, wofür ihr Rossini später dankbar war. Als die Familie 1802 nach Lugo zog, machte Gioachino Rossini die Bekanntschaft mit dem wohlhabenden Giuseppe Malerbi, von dem ein nachhaltiger Einfluss ausging. In Malerbis Bibliothek lernte Rossini die Werke von Haydn und Mozart kennen. Am 22. April 1804 hatte der zwölfjährige Rossini gemeinsam mit seiner Mutter einen ersten öffentlichen Auftritt im kommunalen Theater von Imola. Im selben Jahr schrieb Rossini seine erste Komposition für zwei Violinen, Violoncello und Kontrabass, die Sei sonate a quattro, deren komplette Urfassung erst 1954 im Druck erschien.

 

1805 zog die Familie nach Bologna, wo Gioachino Rossini als Sänger auftrat. Ab April 1806 besuchte er das Liceo Musicale. Hier erhielt er Unterricht in Komposition sowie Violoncello, Horn, Klavier und Gesang. 1810 verließ Rossini das Liceo ohne Abschluss und ging nach Venedig. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit Demetrio e Polibio bereits seine erste Oper sowie einige weitere Stücke komponiert. Für seine Leistungen als Sänger wurde er durch die Aufnahme in die Accademia Filarmonica di Bologna geehrt. In Venedig trat der zwanzigjährige Rossini mit der Uraufführung der Oper La cambiale di matrimonio am
3. November 1810 erstmals als Komponist an die Öffentlichkeit.

 

Rossini wurde im Jahr der Französischen Revolution in Pesaro an der italienischen Adriaküste geboren. Die politisch unruhigen Zeiten, die in Italien im Gefolge der Revolution anbrachen und vielfache Feldzüge, Eroberungen und Herrschaftswechsel mit sich brachten, beeinflussten das italienische Musikleben ebenso wie Rossinis Laufbahn als Opernkomponist immer wieder stark. . Zunächst war an eine Laufbahn als Sänger gedacht, aber immer deutlicher schälte sich das Talent zum Komponieren als eigentliche Begabung Rossinis heraus. Seine erste Oper brachte er so bereits im Herbst 1810 in einem kleineren Theater in Venedig auf die Bühne. Von da an erfolgte ein ungeachtet mancherlei Hindernisse kometenhafter Aufstieg, der den jungen Komponisten in wenigen Jahren an die wichtigsten Opernhäuser Italiens brachte. Vom Musiktheater konkurrierender Zeitgenossen unterschieden sich Rossinis Opern zum einen durch die Plastizität der jeweiligen Handlung, die in den komischen Werken auch das Groteske nicht scheute. Zum anderen schuf Rossini eine Musik, die sich von der Unterordnung unter die Bühnenhandlung emanzipierte und in ihrer Reichhaltigkeit und Lebendigkeit, gerade auch im Orchestersatz, und durch die Originalität der formalen Gestaltung ungeahntes Eigengewicht erlangte und die Zuhörer fesselte.

 

Im Jahr 1816 hatte Rossini mit Stücken wie dem „Barbier von Sevilla“ oder der „Italienerin in Algier“ nicht nur Klassiker der komischen Oper geschrieben. Mit dem im selben Jahr uraufgeführten „Otelo“, einer damals ungewöhnlichen Stoffwahl im Zeichen der frühromantischen Wiederentdeckung Shakespeares, war ihm zudem auch ein tragisches Meisterwerk gelungen. In den folgenden Jahren richtete sich sein künstlerisches Interesse dann immer mehr auf ernste, dramatische Stoffe. Gleichzeitig griff seine Laufbahn über Italien hinaus und spielte sich in den europäischen Metropolen ab. Mit dem für die Pariser Opéra geschriebenen, 1829 uraufgeführten „Guillaume Tell“ gelang Rossini einer der größten Erfolge des 19. Jahrhunderts. Dennoch sollte das Stück Rossinis letzte Oper bleiben. Zermürbt von den aufreibenden Intrigen des Opernbetriebs und dem ständig auf ihm lastenden Druck, zudem auch gesundheitlich angegriffen zog sich der Komponist ins Privatleben zurück. Von nun an komponierte er zu seinem Vergnügen, vor allem hoch originelle Klavierstücke und zwei große geistliche Werke. Rossini starb 1868.

Roussel, Albert Charles Paul Marie

 

* 5. April 1869 in Tourcoing; * 5. April 1869 in Tourcoing; † 23. August 1937 in Royan

 

Sohn eines reichen Industriellen, verlor seine Eltern bereits in früher Kindheit. Er wuchs erst bei seinem Großvater, dem Bürgermeister von Tourcoing, und ab 1880 dann bei einer Tante auf. Obwohl er schon als Kind musikalische Neigungen zeigte und zwei Jahre Musikunterricht am Collège Stanislas in Paris hatte, entschied er sich für die Marine und trat 1887 als Kadett in die École Navale ein, die er 1889 als Leutnant verließ. Doch auch während seiner Marinezeit, die ihn bis in den Fernen Osten führte, behielt er sein Interesse für Musik und machte erste Kompositionsversuche.

 

1894 quittierte Roussel seinen Dienst und begann ein Musikstudium bei Eugène Gigout. 1898 wechselte er an die von Vincent d’Indy neu gegründete Schola Cantorum, an der er von 1902 bis 1914 eine Professur für Kontrapunkt innehatte. 1902 entstand auch sein erstes wichtiges Werk, das Klaviertrio op. 2, dem 1906 die aus einzelnen Tondichtungen entstandene erste Sinfonie Le poème de la forêt und 1908 die erste Violinsonate folgten. Diese „frühen“ Werke (der Komponist war bereits Mittdreißiger) zeigen noch deutlich die zyklische Form, die von César Franck und d'Indy propagiert wurde.

 

1908 heiratete Roussel Blanche Preisach und ging 1909 mit ihr auf eine lange Reise durch Indien und Südostasien. Seine dortigen Eindrücke spiegeln sich in der opulenten Orchestersuite Évocations (1910–1911) und in dem Opernballett Padmâvatî (1914–1918) wider. Sie gehören Roussels zweiter Schaffensphase an, die vom Impressionismus, vor allem dem Stil Maurice Ravels, beeinflusst ist. Impressionistisch ist auch sein beliebtestes Werk, das Ballett Le festin de l’araignée (Das Festmahl der Spinne), eine farbenreiche Erzählung von Leben und Tod in der Insektenwelt.

 

Obwohl aus gesundheitlichen Gründen nicht bei der Reserve, diente Roussel während des Ersten Weltkrieges nach einer Tätigkeit beim Roten Kreuz ab 1915 als Transportoffizier, bis er im Januar 1918 für dienstunfähig erklärt wurde. Er zog sich zur Erholung nach Perros-Guirec in der Bretagne zurück, beendete dort Padmâvatî und schrieb in den Jahren 1919 bis 1921 seine zweite Sinfonie. Sie galt als schwer zugänglich und wurde vom Publikum bei der Uraufführung 1922 schroff abgelehnt. Danach wandte sich Roussel in seiner dritten Schaffensphase einem leichteren, klareren Neoklassizismus zu.

 

1922 erwarb Roussel ein Haus in Vasterival bei Varengeville an der normannischen Küste. Trotz seiner instabilen Gesundheit war seine schöpferische Kraft ungebrochen; es entstanden nun ein Klavierkonzert (1927), zwei weitere Sinfonien (1930 und 1934), eine Sinfonietta (1934), ein Celloconcertino (1936), die Ballette Bacchus et Ariane (1930) und Aenéas (1935) sowie bedeutende Kammermusik. 1929 zu seinem sechzigsten Geburtstag wurde er in Paris mit einem großen Roussel-Festival als einer der führenden französischen Komponisten gefeiert. Trotz eines individuellen Stils verarbeitete er die neuen zeitgenössischen Strömungen in seinem Werk und wurde von den jüngeren Komponisten wie Francis Poulenc, Sergej Prokofjew und Bohuslav Martinů bewundert.

 

Gesundheitlich angeschlagen und erschöpft von diversen organisatorischen Tätigkeiten, suchte er im Sommer 1937 Erholung in Royan und starb dort an einem Herzschlag. Nach seinen eigenen Wünschen wurde er auf dem Friedhof von Varengeville begraben. 1950 wurde ihm postum die Ehrenmitgliedschaft der International Society for Contemporary Music ISCM gewährt.