Lamb, Joseph Francis

 

Geboren 6. Dezember 1887 in Montclair, New Jersey; gestorben 3. September 1960 in Brooklyn, New York, war ein US-amerikanischer Ragtime-Pianist und -Komponist.

 

Er brachte sich das Klavierspiel selbst bei und war ein begeisterter Anhänger der Musik Scott Joplins. 1908 begegnete er Joplin in New York City und dieser zeigte sich von den ihm vorgelegten Kompositionen seines jungen Bewunderers beeindruckt. Er vermittelte ihm den Kontakt zu John Stark, dem Herausgeber seiner eigenen Werke. Dieser brachte in den folgenden zehn Jahren Lambs Kompositionen heraus. Als um 1920 das Interesse am Ragtime erlahmte, zog Lamb sich aus dem Musikgeschäft zurück. Als es in den 1950er Jahren zu einem Ragtime-Revival kam, stellte er sein Wissen aus der Blütezeit des Ragtime der musikgeschichtlichen Forschung zur Verfügung, verfasste sogar noch einige Werke und machte Aufnahmen.

 

Neben Scott Joplin und James Scott, die beide afroamerikanischer Abstammung waren, zählt Joseph Lamb, dessen Vorfahren aus Irland kamen, zu den „Big Three“ des klassischen auskomponierten Ragtime. Seine Werke stehen sowohl pianistisch als auch musikalisch auf einer Stufe mit den Kompositionen der beiden vorgenannten. Charakteristisch für seinen Stil und dessen Vielseitigkeit sind besonders „Sensation“ (von Scott Joplin arrangiert), „Ragtime Nightingale“ und „Reindeer Rag“.

Lara, Agustin

 

Ángel Agustín María Carlos Fausto Mariano Alfonso del Sagrado Corazón Lara y Aguirre del Pino (i. d. R. Agustín Lara, gelegentlich auch Augustin Lara), (* 30. Oktober 1900 in Mexiko-Stadt; † 6. November 1970) war ein mexikanischer Komponist und Sänger.

 

Lara war Schöpfer etlicher Musikklassiker des Bolero. Schon als Jugendlicher verdiente sich Lara als Pianospieler in Nachtclubs ein Taschengeld, was seinen Vater dazu bewog, ihn auf eine Militärakademie zu senden.

 

Nach Beendigung dieser Schullaufbahn setzte Lara seine Musikerkarriere fort und bekam Ende der zwanziger Jahre die Möglichkeit, eine eigene Rundfunksendung zu gestalten. Da er diese Sendung überwiegend mit Eigenkompositionen bestritt, wurden seine Werke schnell verbreitet. Den Schwerpunkt in Laras Schaffen bilden romantische Stücke im Stil des Bolero, sein Gesamtwerk beläuft sich auf rund 700 Opuszahlen, allesamt (Kunst)-Lieder. Darunter finden sich etliche Klassiker wie Granada und Valencia (beide als Teile eines Zyklus von Liedern über spanische Städte), Lágrimas de Sangre, Lamento Jarocho, Farolito, Mujer oder Noche Criolla. Lara, der neben seiner Komponistentätigkeit auch in etwa 30 Filmen auftrat, war in Mexiko ein Medien-Star.

 

Er ist in Mexiko-Stadt in der Rotonda de los Hombres Ilustres begraben.

Franz Lehar

 

war ein bedeutender österreichischer Operettenkomponist und wurde am 30. April 1870 in Komorn geboren und starb am 24.10 1948 in Bad Ischl.

 

Lehár war der Sohn eines Militärkapellmeisters und kam mit 12 Jahren aufs Konservatorium in Prag. Der früh einsetzende Erfolg seiner Operetten ermöglichte es ihm, sich ausschließlich der Komposition und dem Dirigieren seiner Werke zu widmen. Sein Erfolg übertraf sogar den des Walzerkönigs Johann Strauß.

Leistner-Mayer, Roland

 

Geboren1945 in Graslitz/Böhmen geboren.

1968 - 73 studierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik München Komposition bei Prof. Harald Genzmer und Prof. Günter Bialas sowie Klavier bei Günter Louegk und Schlagzeug bei Prof. Karl Peinkofer. Ab 1983 war er Mitarbeiter im Team des "Studio für Musik München" sowie seit 1986 Leiter der Fachgruppe Musik der Künstlergilde Sektion Bayern. Zahlreiche Auszeichnungen dokumentieren den Stellenwert, den Roland Leistner- Mayers  Schaffen einnimmt, so 1970 die Auszeichnung im Alfredo-Casella-Kompositionswettbewerb, 1982 der Sudetendeutsche Kulturpreis sowie das Konrad-Wölki-Komponistenwettbewerb der Stadt Schweinfurt 1991, der 3. Preis beim Internationalen Komponistenwettbewerb Schweiz 1996 und der Johann-Wenzel-Stamitz-Förderpreis 1994.

Sein Schaffen umfasst Kammermusik für verschiedenste Besetzungen, Chor-, Orchesterwerke sowie Jugendmusik zahlreiche Werke sind bei internationalen Rundfunkanstalten und auf CDs eingespielt; seine Kompositionen werden weltweit gespielt.

Besondere Beachtung fanden seine 3. Sinfonie "Das weiße Requiem" (1996) und die Internet - Symphonie, die als Gemeinschaftskomposition von Roland Leistner-Mayer, Harald Genzmer, Bertold Hummel und Moritz Eggert zur Jahrtausendwende entstand.

Roland Leistner-Mayer lebt als freischaffender Komponist in Brannenburg.

Leoncavallo, Ruggiero

Liszt, Franz

 

Franz Liszt wurde am 22. Oktober 1811 in Raiding (Burgenland) geboren und starb am 31. Juli 1886 in Bayreuth. Bereits im Alter von neun Jahren gab er seine ersten Konzerte und bekam von ungarischen Adeligen ein Stipendium für seine Ausbildung in Wien, welche er von Carl Czerny (Klavier) und Antonio Salieri (Komposition) erhielt. 1823 siedelte er nach Paris, wo er seine Studien fortsetzte. Sein Ruhm als virtuoser Pianist wuchs unaufhaltsam und er kam mit vielen berühmten Persönlichkeiten zusammen, u.a. mit Frédéric Chopin, Niccoló Paganini, Hector Berlioz und Richard Wagner. 1847 ging Liszt nach Weimar wo er sich als Hofkapellmeister Verdienste um die Förderung zeitgenössischer Musik erwarb (Opernaufführungen von Hector Berlioz, Giuseppe Verdi, Gaetano Donizetti und RichardWagner). 1861 ging er nach Rom wo er 1865 die Weihen eines Abbé empfing. Während seiner letzten Lebensjahre war Liszt in Rom, Budapest und Weimar tätig.

Loewe, Carl

 

 

 

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Lopez, Manuel

 

 

 

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Lotz, Hans Georg

 

1934 wurde Hans-Georg Lotz in Gießen an der Lahn geboren. Nach Abschluss des Musikstudiums wurde Lotz, der 1962 schon Dozent für Klavier am Hamburger Konservatorium geworden war, Dozent für Musiktheorie, 1976 Lehrbeauftragter, 1990 Professor für Satzlehre und Gehörbildung an der Hamburger Musikhochschule.

 

Seine Kompositionen sind stilistisch nicht einer bestimmten Schule zuzuordnen. Nach anfänglicher Anlehnung an den Stil Bartóks und der Zweiten Wiener Schule blieb er für die verschiedensten Anregungen offen, wobei sich aber besonders der Aspekt des Rhythmischen und der Farb- und Klangflächenbildungen (im Gegensatz z.B. zu Reihentechniken und dem traditionellen Intervall- und Akkordverständnis) herauskristallisierten.

Sein Werk umfasst im wesentlichen Chormusik sowie Kammer- bzw. Solokompositionen. Daneben veröffentlichte er zahlreiche Aufsätze und musikwissenschaftliche Arbeiten.

Luft, Gerhard

 

Geboren 1930

 

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Lully, Jean-Baptiste

 

Jean-Baptiste Lully (ursprünglich Giovanni Battista Lulli; geboren 28. November 1632 in Florenz; gestorben 22. März 1687 in Paris) war ein Komponist italienischer Herkunft, der den größten Teil seines Lebens für den Hof Ludwigs XIV. arbeitete. Er wurde 1661 französischer Bürger.

 

Lullys Großeltern waren Bauern, sein Vater Lorenzo (1599–1667) war mit der Müllerstochter Caterina Del Sera verheiratet. Lully wurde in der via Borgo Ognissanti in Florenz geboren und am 29. November im Baptisterium San Giovanni getauft. 1638 starb sein älterer Bruder Vergini, 1639 seine Schwester Margherita. Lully erhielt eine gediegene Ausbildung, ein Franziskanermönch gab ihm ersten Musikunterricht.

 

Auf seiner Reise von Malta machte Roger de Lorraine, Chevalier de Guise, im Februar 1646 Station in Florenz. Er suchte für Anne Marie Louise d'Orléans, Duchesse de Montpensier, genannt La Grande Mademoiselle (Tochter von Gaston d'Orléans, der ein Bruder von Ludwig XIII. war), einen „hübschen“ Knaben für italienische Konversation. Er wurde auf den komödiantisch begabten Lully aufmerksam und nahm ihn im Einverständnis der Eltern mit nach Frankreich.

 

In Frankreich lebte Lully bei der Grande Mademoiselle Anne Marie Louise d'Orléans im Palais des Tuileries. Zu seinen Aufgaben gehörte es nicht nur, die Dame des Hauses zu unterhalten und sie auf der Gitarre zu begleiten, sondern auch, die Garderobe zu sortieren, die Kamine zu heizen und die Kerzen anzuzünden. Er vervollkommnete weiter sein Geigenspiel, nahm Cembalo- und Kompositionsunterricht bei Nicolas Métru, François Roberday und Nicolas Gigault und trat in komischen Rollen auf. Jean Regnault de Segrais, der mit Rouchefoucauld und Marie Marquise de Sévigné verkehrte und 1661 in die Académie française aufgenommen wurde, sorgte für Lullys Ausbildung zum Ballett-Tänzer.

 

Lully gehörte nun unzweifelhaft dem inneren Kreis um den König an. Als der König 1659 mit Mazarin zur Vorbereitung des Pyrenäen-Friedensvertrages in die Pyrenäen reiste, begleitete ihn Lully und komponierte unter anderem das Ballet de Toulouse. Am 29. August 1660, drei Tage nach dem Einzug Ludwigs in Paris, erklang in der Église de la Merci in Anwesenheit der Königinmutter Anna von Österreich, des Königs, der Königin Maria Theresia von Spanien und Philipps von Orléans, des Königs Bruder, mit großem Erfolg Lullys Friedensmotette Jubilate Deo.

 

Der Kardinal hatte anlässlich der Feierlichkeiten Francesco Cavalli, den berühmtesten italienischen Opernkomponisten, nach Paris kommen lassen. Auch vorher schon hatte Paris Aufführungen italienischer Opern erlebt: Luigi Rossis Werke wurden oft gespielt, besonders eindrucksvoll war die Aufführung der Oper „L'Orfeo“. Cavalli sollte unter dem Titel „Ercole amante“ (Der verliebte Herkules) eine Festoper zu Ehren des Hochzeitspaares schreiben. Lully wurde abgestellt, um Balletteinlagen für die Prunkoper zu verfassen, aber er war nicht unterwegs, um mit Cavalli zusammenzuarbeiten, sondern um als Saboteur im Auftrag des Königs (der die italienischen Opern hasste) die Aufführung zu untergraben.

 

Cavalli konnte das Werk nicht rechtzeitig vollenden und musste auf ein älteres Werk zurückgreifen: „Xerse“, doch auch hierfür komponierte Lully Ballettmusik. Als am 21. November 1660 Francesco Cavallis Xerse in der Gemäldegalerie des Palais des Tuileries aufgeführt wurde, überwucherten die von Lully beigesteuerten Tanzeinlagen die Oper geradezu. Lully, der gebürtige Italiener, hatte eine ganz und gar französische Musik komponiert, die sich neben die italienische, durchaus mit dem Anspruch der eigenen Überlegenheit, stellte. Cavallis Oper wurde kaum beachtet, er selbst nicht einmal als Komponist erwähnt. Doch war nicht Cavalli das eigentliche Ziel dieser Vorkommnisse, sondern der Kardinal, der durch das Versagen des von ihm protegierten Komponisten lächerlich gemacht werden sollte.

 

Nach dem Tod Mazarins (9. März 1661) verließen viele Italiener Frankreich. Doch obwohl man die italienische Oper in ihre Schranken verwiesen hatte, wurde „Ercole Amante“ doch noch aufgeführt. Das Ballett „Hercule amoureux“ sollte eines der denkwürdigsten Ereignisse der Musikgeschichte werden, denn hier trat der König nun zum zweiten Mal als Apollo auf, doch diesmal in aller Pracht, der Hof skandierte während seines Tanzes „Lang lebe der Sonnenkönig!“ Diesen Spitznamen sollte Ludwig XIV. sein Leben lang behalten. Cavalli kehrte als gebrochener und entehrter Mann nach Venedig zurück, er schwor, niemals wieder für die Bühne zu komponieren. Lully machte weiter Karriere. Am 5. Mai 1661 ernannte Ludwig XIV. ihn zum Surintendant de la musique du roi, wobei er auf die 10.000 livre, die das Amt gekostet hätte, verzichtete. Michel Lambert wurde Maître de musique de la chambre.

 

1672 brachte Robert Cambert, der ehemalige Oberhofmeister der Musik der Königinmutter, die erste frz. Oper auf die Bühne: „Pomone“. Der Erfolg war wider Erwarten bombastisch. Pierre Perrin war für das Libretto verantwortlich. Lully beobachtet den Erfolg der beiden mit Neugier und großem Neid.

 

Durch geschickte Intrigen gelang es, Pierre Perrin in den Ruin zu treiben. Er kam in die Conciergerie, weil er sich vor Schulden kaum noch retten konnte. Lully suchte den Unglücklichen auf und unterbreitete ihm ein Angebot: er sorge für die Begleichung der Schulden und erwirke beim König seine Freilassung, dafür müsse er ihm die Opernrechte und alles was damit zusammenhängt überlassen. Perrin ging auf den Handel ein, ohne zu wissen was er damit in Gang setzen würde.

 

Lully hatte nun das Monopol zur Aufführung von Opern, er erwirkte noch weitere Rechte beim König, der sie bereitwillig einräumte. So war jegliche Aufführung mit Musik ohne die Genehmigung des Surintendanten untersagt und wurde mit Konfiszierung sämtlicher Instrumente, Kostüme, Einnahmen etc. geahndet. Dies traf Molière besonders schwer in seinen letzten Lebensjahren, da alle Texte zu denen Lully Musik komponiert hatte nun Eigentum des Florentiners waren. Die Académie Royale de musique war fest in den Händen Lullys. Seine Macht ließ er nun jeden spüren, was zur Folge hatte, dass viele der angesehenen Komponisten und Musiker den Hof verließen. Bestes Beispiel ist der Begründer der französischen Cembaloschule Jacques Champion de Chambonnières.

 

1672, also im gleichen Jahr der „Machtübernahme“, brachte Lully seine erste Oper auf die Bühne, eine Pastorale „Les Fêtes de l'Amour et de Bacchus“. Hier folgte er aus Zeitnot dem Modell des „Ballet des Ballets“ also ein Pasticcio. Das Werk war äußerst erfolgreich und legte den Grundstein für seine weitere Karriere als Begründer der französischen Nationaloper.

 

1685 wurde „Roland“ gegeben. Durch die starke Einflussnahme der Madame de Maintenon befasste sich der König nun weniger mit Lullys Musik; dessen Stern begann zu sinken. Seit 1683 war Madame de Maintenon des Königs geheime Gemahlin, und ihr gefielen weder die Musik Lullys noch der Komponist selbst, dessen Homosexualität sie als streng religiöse Frau nicht tolerieren konnte. Als öffentlich ruchbar wurde, dass Lully einen Pagen namens Brunet liebte, war dies der geeignete Anlass, Lully die Gunst des Königs zu entziehen. Hinzu kam seine Beteiligung an den Orgien der Herzöge von Orléans und Vendôme. Der König zitierte Lully zu sich und unterbreitete ihm, dass er nicht weiter gewillt sei, sein Verhalten zu dulden. Zwar war Lully inzwischen zum Secretaire du Roi ernannt worden, war sogar (zumindest auf dem Papier) Berater des Königs und hatte die Erhebung in den Adelstand erhalten, doch der König behandelte seinen ehemaligen Vertrauten und Freund nun mit Kälte.

 

Lully schrieb dem König und bat ihn um Vergebung. Beinahe wäre er erfolgreich gewesen: Der Marquis de Seignelay, Sohn Jean-Baptiste Colberts, hatte ein Werk bei ihm in Auftrag gegeben, „Idylle sur la Paix“. Den Text dazu schrieb Jean Racine. Der König, der in Sceaux der Aufführung beiwohnte, war äußerst angetan von dem neusten Werk seines Oberhofmeisters, er ließ Lully große Abschnitte wiederholen. Doch Madame de Maintenon schob der Versöhnung einen Riegel vor.

 

1686 wurde „Armide“, Lullys neueste Oper, nicht am Hof uraufgeführt, sondern in Paris. Lully war seit längerem in Ungnade gefallen, und der König empfing ihn nicht mehr. Lully hoffte jedoch, die Protektion des Königs wieder zu erlangen. Seine nächste Oper, die er für Louis-Joseph Duc de Vendôme auf ein Libretto des Jean Galbert de Campistron komponierte, war eine subtile Huldigung an den Thronfolger und damit an den König. Acis et Galatée erklang am 6. September 1686 im Schloss Anet anlässlich einer Jagdpartie des Dauphins. Vor der Aufführung hatten Lully und die Sänger zusammen mit den Gästen diniert. Im Vorwort der dem König gewidmeten Partitur schrieb Lully, er verspüre in sich eine „Gewissheit“, die ihn „über sich selbst hinaushebe“ und „mit einem göttlichen Funken erfülle“.

 

1687 arbeitete Lully an seiner Oper „Achille et Polixène“, als der König schwer erkrankte. Anfangs klagte er nur über Zahnschmerzen; die Ärzte wollten den Zahn ziehen, stellten sich jedoch so ungeschickt an, dass sie dem König ein Stück des Oberkiefers herausrissen. Die stark blutende Wunde wurde mit einem glühenden Eisen ausgebrannt. Man rechnete schon mit dem Tod des Königs, doch dieser erholte sich. Für die Feierlichkeiten über die Genesung des Königs bearbeitete Lully sein 1678 komponiertes „Te Deum“ und plante eine Aufführung mit der gesamten Hofmusik, 300 Musikern. Die Arbeiten zu „Achille et Polixène“ wurden zurückgestellt. Doch als er die Motette am 8. Januar 1687 in der Église des Pères Feuillants aufführte, passierte ein Unglück: Lully schlug dazu, wie damals üblich, den Takt mit einem langen, reich verzierten, schweren Stab auf den Boden, wobei er unglücklich seinen Fuß traf. Die Wunde entzündete sich rasch und infizierte sich mit Wundbrand. Da sich Lully weigerte, den Zeh amputieren zu lassen, verstarb er wenige Monate darauf. Er wurde in Notre Dame des Victoires unter großer Anteilnahme begraben.

 

Seine letzte Oper wurde von seinem Sekretär Pascall Colasse vollendet. Die Nachfolge im Amt des Surintendanten übernahmen zuerst seine Söhne Jean und Louis de Lully, zusammen mit seinem Schüler Marin Marais, bis der König Michel-Richard Delalande das Amt übertrug.