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Historische Zupfmusik Zeitschriften
Detoga, François
aka Menichetti, François
geboren Dezember 1890, verstorben 27.7.1969 in Frankreich
Menichetti’s Kompositionen sind gekennzeichnet durch eingängige Melodien und ein traditionelles Harmonieschema. Sie trafen vor allem den Geschmack der Laienmusiker.
Die Mischung aus Leichtigkeit und Dramatik in einer an Verdi und Rossini angelehnten spannungsreichen, gefühlvollen und sehr emotionalen Programm-Musik war zu seiner Zeit sehr beliebt. Einige seiner Zupfmusikwerke, insbesondere die dramatischen Ouvertüren, gehörten in Italien, Frankreich, Luxemburg, Österreich und Deutschland in der Mitte des 20. Jahrhunderts zum Standardrepertoire leistungsfähiger Zupfensembles.
Bei dem Werk "A travers la Hongrie", das oft als Impression einer Ungarnreise des Komponisten gedeutet wurde, handelt es sich nicht um authentische ungarische Volksmusik. Es ist vielmehr eine Fantasie, inspiriert durch eine Postkarte, die ein französischer Freund aus Ungarn in seine Heimat schrieb.
De Falla, Manuel
Manuel María de Falla y Matheu (* 23. November 1876 in Cádiz; † 14. November 1946 in Alta Gracia in Argentinien) war ein spanischer Komponist.
Als Sohn eines Kaufmanns und einer Pianistin erhielt de Falla den ersten Musikunterricht von seiner Mutter María Jesús Matheu. Weitere Studien bei Alejandro Odero und Enrique Broca folgten, doch schwankte er erst noch zwischen einer literarischen und einer musikalischen Laufbahn. 1896 nahm er jedoch ein Musikstudium am Madrider Konservatorium als Klavierschüler von José Tragó auf, gewann in den Folgejahren mehrere Preise und schrieb seine ersten Kompositionen, darunter Lieder, Klavier- und Kammermusik.
Zur finanziellen Unterstützung seiner Familie komponierte de Falla zwischen 1901 und 1903 fünf Zarzuelas, zwei davon in Zusammenarbeit mit Amadeo Vives, die jedoch nicht sehr erfolgreich waren. Ab 1902 studierte er bei Felipe Pedrell, dem Begründer der spanischen Nationalmusik. Seinen Durchbruch als Komponist erlebte de Falla mit der in den Jahren 1904 und 1905 geschriebenen Oper La vida breve (Das kurze Leben). 1907 ging er nach Paris, wo der Kontakt mit den bedeutenden Komponisten des Impressionismus wie Claude Debussy, Maurice Ravel, Paul Dukas und dem Spanier Isaac Albéniz seinen Stil beeinflusste. Hier entstanden die Trois mélodies (1909) nach Gedichten von Théophile Gautier und 1912 die Siete canciones populares españolas.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges kehrte de Falla nach Madrid zurück, wo 1915 seine „Gitanería“ El amor brujo (Der Liebeszauber) uraufgeführt wurde, die er später zu einem Ballett mit Gesang umarbeitete (Uraufführung 1921 in London). 1916 folgte Noches en los jardines de España (Nächte in spanischen Gärten), eine dreisätzige Suite für Klavier und Orchester. Die Pantomime El corregidor y la molinera (Der Friedensrichter und die Müllerin) (1917) nach der Novelle von Pedro Antonio de Alarcón, nach der schon Hugo Wolf seine Oper Der Corregidor geschrieben hatte, bearbeitete er zu dem Ballett El sombrero de tres picos (Der Dreispitz), das seine Uraufführung 1919 in London in der Ausstattung von Pablo Picasso erlebte. 1921 ließ sich de Falla in Granada nieder. In dem Haus nahe der Alhambra befindet sich heute das Museo Falla mit Dokumenten zu Leben und Werk des Komponisten.
Immer weiter entfernte sich de Falla nun vom opulenten Impressionismus hin zu einem spröderen, klassizistischen Musikstil. Sein nächstes Bühnenwerk, Meister Pedros Puppenspiel (El retablo de maese Pedro) (1923) nach Cervantes' Don Quixote, ist eine Puppenoper. Dabei entdeckte er für sich das Cembalo, dem er das Konzert für Cembalo und fünf Soloinstrumente (1926) widmete. Danach begann er sein szenisches Oratorium Atlántida. Doch seine sich zunehmend verschlechternde Gesundheit zwang ihn zu langen Schaffenspausen, teilweise traten Lähmungen auf. Zusätzlich bedrückte ihn der 1936 beginnende spanische Bürgerkrieg. 1939 emigrierte de Falla nach Argentinien, zutiefst erschüttert über den Zweiten Weltkrieg. Dort starb er 1946, ohne Atlántida vollenden zu können. Sein bedeutendster Schüler Ernesto Halffter ergänzte das Werk. Seine letzte Ruhe fand de Falla nach der Überführung nach Spanien in der Kathedrale seiner Geburtsstadt Cádiz.
Debussy, Achille-Claude
geboren* 22. August 1862 in Saint-Germain-en-Laye; verstorben 25. März 1918 in Paris) war ein französischer Komponist des Impressionismus. Seine Musik gilt als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne.
Die 13 Jahre des Musikstudiums, die Debussy ab seinem 10. oder 11. Lebensjahr am Konservatorium verbrachte, waren von sehr unterschiedlichen Erfahrungen geprägt.Früh hatte Debussy einigen Erfolge: 1874 errang dieser in einem Konservatoriums-Wettbewerb durch die Darbietung des 2. Klavierkonzerts von Frédéric Chopin einen 2. Preis, mit Chopins Ballade in F-Dur erhielt er im darauffolgenden Jahr sogar den 1. Preis. Mit Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Carl Maria von Weber und dem Konzert-Allegro von Chopin blieb er in der Folgezeit indessen unerwartet erfolglos.
Die Misserfolge bewirkten in Debussys Leben eine Zäsur: Er nahm Abstand davon, Klaviervirtuose zu werden. Einen 1. Preis in einem der Fächer musste man haben, um in die Kompositionsklasse aufgenommen zu werden. Mit dem 1. Preis im Fach Klavierbegleitung erreichte Debussy schließlich die Aufnahme in diese Kompositionsklasse.
Debussy war 1880 im Alter von 18 Jahren noch nicht in der Lage, mit Musik allein sein Geld zu verdienen. Daher nahm er die Gelegenheit wahr, Nadeschda Filaretowna von Meck (die auch Peter Tschaikowski ein Leben lang unterstützte) auf ihren Reisen durch Europa zu begleiten und ihren Kindern Klavierunterricht zu erteilen. Debussy begleitete sie durch Frankreich, Italien und die Schweiz. Der Kontakt zur Familie Meck riss auch in der Folgezeit nicht ab, was Debussy finanziell zugutekam. In seiner Fortbildung am Konservatorium studierte Debussy bei Ernest Guiraud.
Dittmann, H.
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Dowland, John
1562–1626, England
Von 1579 bis 1584 stand Dowland im Dienst Sir Henry Cobhams, des englischen Gesandten in Paris, und seines Nachfolgers Sir Edward Stafford, 3. Herzog von Buckingham. Nachdem er sich 1594 erfolglos als Nachfolger des königlichen Lautenisten John Johnson beworben hatte, begab er sich auf eine einjährige Auslandsreise und hielt sich zunächst am Hof des Herzogs von Braunschweig in Wolfenbüttel und des Landgrafen Moritz von Hessen in Kassel auf. Anschließend ging er nach Italien und erreichte Florenz. Als er hier vom Plan einer Gruppe englischer Exilanten erfuhr, ein Attentat auf Königin Elisabeth I. zu begehen, reiste er bestürzt nach Nürnberg zurück. Ende 1596 oder anfangs 1597 kehrte er nach London zurück, wiederum in der Hoffnung, als Hoflautenist angestellt zu werden. Doch seine Erwartungen zerschlugen sich abermals, da sein Freund und Gönner Henry Noel verstarb, kurz nachdem er Dowland in einem Brief um seine Rückkehr nach England gebeten hatte. Dowlands nächster Auslandsaufenthalt führte ihn nach Dänemark, wo er von 1598 bis 1606 Lautenist am Hof König Christians IV. von Dänemark war. Nach seiner Entlassung kehrte er nach England zurück und war einige Jahre bei einem Höfling namens Theophilus Howard, Lord Walden angestellt. Schließlich erhielt er am 28. Oktober 1612 den jahrelang begehrten Posten als Musician for the lute am königlichen Hof in England, schrieb aber nach diesem beruflichen Erfolg fast keine Kompositionen mehr. Als sein bedeutendstes Lautenlied gilt In darknesse let mee dwell, das 1610 publiziert wurde
Dowlands musikalisches Werk umfasst Lautenlieder, Werke für Laute solo und Werke für Gambenconsort mit Lautenbegleitung.
Dowlands Lieder behandeln ganz verschiedene Themen. Musikalisch handelt es sich vorwiegend um Strophenlieder, seltener finden sich auch durchkomponierte Stücke. Die Begleitung ist weitgehend homophon, jedoch bereichert durch zahlreiche Verzierungen. Einige Lieder, etwa das berühmte Lied "Flow My Tears" oder "Oh, sweet woods", enthalten aber auch polyphon durchkomponierte Passagen, wobei die Polyphonie sich in den Grenzen des auf der Laute spieltechnisch Machbaren bewegt. Die Textdeklamation bleibt durchgehend deutlich, Verzierungen werden als Ausdruckselemente eingesetzt.
Von besonderer Bedeutung sind Dowlands Instrumentalwerke. Seine Kompositionen für Gambenconsort mit Lautenbegleitung markieren in der europäischen Musikgeschichte einen ersten Höhepunkt der Entwicklung zu einer selbständigen Instrumentalmusik. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang vor allem sieben Variationen über das Thema der Lachrimae Pavane (ursprünglich eine Komposition für Laute solo, später zum Lied "Flow My Tears" und zu den genannten Kompositionen für Gambenconsort ausgearbeitet) und die Consortfassung der Lautenkomposition "Semper Dowland, Semper Dolens." In beiden Stücken wird die oft melancholische Stimmung der Werke Dowlands besonders deutlich, musikalisch hervorgehoben durch eine vergleichsweise farben- und dissonanzenreiche Harmonik.
Von Dowland sind etwa 100 Kompositionen für Laute solo erhalten. Sie gehören zu den anspruchsvollsten und ausgereiftesten Werken für dieses Instrument und zählen heute zum festen Repertoire nahezu aller Lautenisten und klassischer Gitarristen.
Dünnebeil, Werner
1911–1993, sonst keine Information
Durand, André
Frankreich, sonst keine Information
Dvorák, Antonín (Anton)
geboren. September 1841 in Nelahozeves an der Moldau , gestorben 1. Mai 1904 in Prag
Der böhmische Komponist aus der damaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie, studierte von 1857 bis 1859 an der Orgelschule in Prag Orgel, Musiktheorie und Gesang und fand den Zugang zu den Werken der Wiener Klassik. Gleichzeitig lernte er in seiner Tätigkeit als Bratschist in mehreren Orchestern (unter Karl Komzák in dessen Kapelle oder unter Bedřich Smetana im Orchester des Prager Nationaltheater) Musik von Liszt, Wagner und Schumann kennen. Dvořáks erste Kompositionen, darunter zwei Sinfonien, zwei Opern, Lieder und Kammermusik, lehnten sich stilistisch eng an diese Vorbilder an. Ersten öffentlichen Erfolg errang Dvořák mit der Kantate Hymnus „Die Erben des Weissen Berges“ für Chor und Orchester. 1874-77 war Antonín Dvořák als Organist an St. Adalbert in Prag tätig.
In kompositorischer Hinsicht begann er eine eigenständige Musiksprache zu entwickeln, indem er eine an klassischen Modellen orientierte Formgebung mit Elementen der böhmisch-mährischen Folklore verband. 1874 bewarb sich Dvořák in Wien um ein Staatsstipendium, das ihm auf Vorschlag von Johannes Brahms und Eduard Hanslick gewährt wurde. Mit den 1878 auf Empfehlung von Johannes Brahms bei Fritz Simrock edierten Werken, den «Slawischen Tänzen» für KIavier und den «Klänge aus Mähren», welche auf Texte mährischer Volkslieder mit Klavierbegleitung basieren, begann die Anerkennung Dvořáks auch im Ausland.
H. v. Bülow, H. Richter, J. Joachim, das Quartetto di Firenze und der brititische Dirigent Sir Joseph Barnby engagierten sich in der Folgezeit für das Gesamtwerk Dvořáks. In etlichen seiner Orchester- und Kammermusikwerke integrierte er tschechische und andere slawische Tänze wie den Furiant, die Sousedská und wählte für musikdramatische Kompositionen Sujets aus der slawischen Geschichte.
1884 begab sich Antonín Dvořák auf Einladung der Londoner Philharmonie Society, der britischen Konzertgesellschaft für klassische Orchestermusik, zur Aufführung eigener Werke nach England. Sieben weitere Reisen sowie Kompositionsaufträge folgten. So leitete Dvořák im April 1885 in der St. James Hall in London die Uraufführung seiner Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70. 1890 wurde ihm von der University of Cambridge die Ehrendoktorwürde verliehen. 1891 folgte von der Karlsuniversität in Prag dieselbe Ehrwürden. Im selben Jahr wurde Dvořák Professor für Komposition am Prager Konservatorium uns stand dessen in der Zeit von 1901 bis 1904 als Direktor vor. Davor war er von 1892-95 Direktor des National Conservatory of Music in New York. Die Eindrücke, die Dvořák in jener Zeit erhielt, fanden ihren Ausdruck in seiner 9. und letzten Sinfonie «Aus der Neuen Welt» in e-Moll. Sie stellt eine persönliche Synthese verschiedener idiomatischer Bestandteile dar, die Wendungen der Indianer- und Negerfolklore sowie slowakischer Lied- und Tanztypen umfasst.
Am 15. Dezember 1893 wurde sie mit sensationellem Erfolg in New York uraufgeführt. In seinen letzten Lebensjahren wandte sich Dvořák vornehmlich der Komposition von symphonischen Dichtungen und Opern zu. Charakteristisch für diese Werke sind die impressionistischen Stilmittel, wie sie auch in der 1901 in Prag uraufgeführten «Rusalka», Dvořáks erfolgreichste Oper, auftreten. Insgesamt aber liegt die Bedeutung Dvořáks mehr auf dem Gebiet der Orchester- und der Kammermusik.
Die Klischeevorstellung vom «böhmischen Musikanten» ist nicht gerechtfertigt, auch wenn manche Werke Dvořáks dieser Vorstellung entgegenkommen. Seine Kompositionen bilden neben denjenigen Bedřich Smetana die Grundlage der modernen tschechischen Musik, die von seinen Schülern Josef Suk, Vítězslav Novák, Jaroslav Kocián und Oskar Nedbal weitergeführt wurde.