Was wäre ein Leben ohne Musik?
„Wir hätten viel Zeit und Geld gespart“ würde der Banause sagen. Aber, liebe Freunde, für uns ist die Musik wohl doch mehr als „Zeitvertreib“. Sagen wir mal, sie ist für uns Zeitvertiefung: das heißt, ein tätiges bewusstes Erleben des Augenblicks und Teilnahme am schöpferischen Prozess.
Zu allen Zeiten, auch bei den sogenannten Primitiven, hatte die Musik einen hohen Stellenwert, vielleicht sogar einen noch höheren als heute, da die Musik dort seltener war und mehr kultbezogen.
Das spezifische Gewicht der Töne (Musik) war höher. Unsere heutige Zeit leidet nicht so sehr an musikalischer Blutarmut als an Überdruck. Das übermächtige Angebot von Schallplatten, Kassetten, Rundfunk, Fernsehen und geschäftstüchtigen Verlegern macht es uns schwer, aus dieser Fülle von schaumstoffgewichtiger Musik,
die (ge)wichtige Qualität herauszuhören.
Wir müssen frühzeitig und ununterbrochen Sensoren entwickeln, die die Spreu vom Weizen trennen, ohne intolerant zu werden. Qualität ist überall zu entdecken, in der Folklore, wie in der U- und E-Musik.
Die gemeinschaftbildende Kraft der Musik erfahren wir nun an unserem 50-jährigen Jubiläum.
Könnt Ihr Euch ein Leben ohne Musik vorstellen?
Herbert Balzer (zum 50zigsten Jubiläum), 1978